Der ehemalige Regierungschef von Thailand, Thaksin, hat nach einer Verurteilung wegen Machtmissbrauchs 2023 zunächst Glück. Seine langjährige Haftstrafe wird deutlich reduziert. Die sitzt er dann noch in einem VIP-Bereich eines Krankenhauses ab. Nach öffentlichem Aufruhr endet seine Glückssträhne.

In Thailand muss Ex-Regierungschef Thaksin Shinawatra für ein Jahr ins Gefängnis. Das Oberste Gericht erklärte, seine vorzeitige Haftentlassung im vergangenen Jahr sei rechtswidrig gewesen. Der monatelange Aufenthalt des Milliardärs auf der Privatstation eines Krankenhauses könne nicht als Haftzeit angerechnet werden. Thaksin habe seinen Aufenthalt im Krankenhaus absichtlich verlängert. Der 76-Jährige wurde anschließend in ein Gefängnis in der Hauptstadt Bangkok gebracht. Thaksin erklärte auf Facebook, er akzeptiere das Urteil. Er war erst Anfang der Woche nach Thailand zurückgekehrt.

Thaksin war 2023 nach 15 Jahren im selbstgewählten Exil zu einer achtjährigen Haftstrafe wegen Machtmissbrauchs verurteilt worden. Diese wurde dann vom König auf ein Jahr verkürzt. Nach nur sechs Monaten wurde er auf Bewährung entlassen. Bis auf erste wenige Stunden im Gefängnis hatte er die gesamte Zeit in einem VIP-Trakt eines Krankenhauses verbracht, was in der Öffentlichkeit für Empörung gesorgt hatte.

"Ihn ins Krankenhaus zu schicken, war nicht legal. Der Angeklagte weiß, dass seine Krankheit keine dringende Angelegenheit war und der Aufenthalt im Krankenhaus kann nicht als Haftstrafe gelten", hieß es nun zur Urteilsbegründung. Er sei für die Verlängerung seines Aufenthalts im Krankenhaus mitverantwortlich gewesen.

Das Urteil ist ein weiterer schwerer Rückschlag für die einflussreiche Shinawatra-Familie, die die thailändische Politik zwei Jahrzehnte dominiert hat. Thaksin hatte Thailand von 2001 bis zu einem Staatsstreich des Militärs im Jahr 2006 regiert. Kritiker hatten ihm vorgeworfen, auch aus seinem Exil, das er überwiegend in Dubai verbrachte, noch die Strippen in Thailand zu ziehen. Seine Schwester Yingluck Shinawatra wurde 2011 Regierungschefin, bevor sie 2014 ebenfalls gestürzt wurde. Erst kürzlich war Thaksins Tochter Paetongtarn Shinawatra vom Verfassungsgericht wegen der Verletzung ethischer Grundsätze im Amt als Ministerpräsidentin abgesetzt worden. Zu ihrem Nachfolger wurde am Freitag der rechtsgerichtete Bau-Magnat Anutin Charnvirakul gewählt.

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