Erst bezeichnet Donald Trump Chicago als "gefährlichste Stadt der Welt". Nun aber soll die Nationalgarde dort vorerst doch nicht zum Einsatz kommen. Der US-Präsident spielt gedanklich bereits mit einer neuen Stadt, in der die Truppen "das Kriminalitätsproblem lösen" sollen.

Die US-Nationalgarde soll nach Angaben von US-Vizepräsident JD Vance vorerst nicht in der von den Demokraten regierten Stadt Chicago eingesetzt werden. "Es gibt keine unmittelbaren Pläne", sagte Vance. US-Präsident Donald Trump hatte noch am Dienstag angekündigt, Truppen der Nationalgarde nach Chicago zu entsenden, ohne jedoch einen Zeitpunkt zu nennen. "Wir gehen rein. Ich habe nicht gesagt, wann, aber wir gehen rein", sagte Trump.

Am Mittwoch erklärte er nun, seine Regierung prüfe, ob sie Truppen nach Chicago oder "an einen Ort wie New Orleans" schicken solle. Er könne in der Stadt "in rund zwei Wochen" für Sicherheit sorgen und "das Kriminalitätsproblem lösen", sagte Trump.

Der republikanische Gouverneur des US-Bundesstaats Louisiana, in dem New Orleans liegt, habe ihn dazu aufgerufen, einen "Teil dieses Landes aufzuräumen, der ziemlich hart, ziemlich schlecht geworden ist", sagte Trump. New Orleans ist wegen seines Nachtlebens und der Karnevalsfeiern rund um Mardi Gras bei Touristen beliebt.

Illinois wehrt sich gegen Trumps Pläne

Zuletzt hatte Trump noch Chicago als "gefährlichste Stadt der Welt" bezeichnet und angekündigt, gegen die angeblich grassierende Kriminalität vorzugehen. Der demokratische Gouverneur des umliegenden Bundesstaats Illinois, JB Pritzker, wies Trumps Pläne allerdings entschieden zurück. Vertreter der Stadt verweisen auf einen Rückgang bei Tötungsdelikten, Waffengewalt und Einbrüchen.

Der republikanische Präsident hat über die Stadt Chicago im Bundesstaat Illinois weitaus weniger Macht als über die Hauptstadt Washington. Diese ist ein Bundesdistrikt und gehört keinem US-Bundesstaat an. Kritiker sehen in Trumps Versuchen, die Rolle des Militärs im Inland auszuweiten, eine gefährliche Ausweitung der präsidialen Befugnisse. Dies könne zu Spannungen zwischen dem Militär und der Zivilbevölkerung führen.

Zwischenzeitlich drohte Trump auch New York und Baltimore mit dem Einsatz von Soldaten. Am 11. August hatte er bereits Nationalgardisten nach Washington beordert und die örtliche Polizei der US-Hauptstadt der Kontrolle des Bundes unterstellt. Im Juni hatte Trump in Los Angeles die Nationalgarde und Marineinfanteristen mobilisiert, um Proteste gegen seine Einwanderungspolitik zu beenden. Statistiken zeigen einen Rückgang von Gewaltverbrechen in Washington und anderen Städten. Kritiker werfen Trump vor, das Ausmaß der Kriminalität zu übertreiben, um autoritäre Maßnahmen zu rechtfertigen.

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