Der 6. Januar 2021 war ein Angriff auf die Demokratie - und die Untersuchung dazu eigentlich abgeschlossen. Das sehen die Republikaner im Repräsentantenhaus anders. Sie planen einen neuen Ausschuss, der zu neuen Ergebnissen kommen soll.

Der gewaltsame Angriff auf das US-Kapitol vor mehr als vier Jahren soll erneut aufgerollt und untersucht werden. Die Republikaner im Repräsentantenhaus stimmten für einen entsprechenden Sonderausschuss. Er soll acht Mitglieder haben und bis Dezember 2026 einen Abschlussbericht vorlegen.

Die Parteikollegen von Donald Trump hatten sich laut "Washington Post" darüber beschwert, dass die an der vorherigen Untersuchung beteiligten Abgeordneten voreingenommen gegenüber dem heutigen Präsidenten gewesen sein sollen. Der vergangene Ausschuss hatte Trump zum Abschluss seiner Arbeit gleich mehrere Vergehen vorgeworfen und dem Justizministerium empfohlen, gegen ihn vorzugehen. Solche Empfehlungen sind aber nicht bindend.

Am 6. Januar 2021 hatten Anhänger des damaligen Präsidenten Trump den Parlamentssitz in Washington gewaltsam gestürmt. Dort war der Kongress an jenem Tag zusammengekommen, um den Sieg des Demokraten Joe Biden bei der Präsidentenwahl 2020 gegen Trump formal zu bestätigen. Trump hatte seine Unterstützer zuvor in einer Rede und über Wochen mit unbelegten Behauptungen angestachelt, ihm sei der Wahlsieg durch Betrug gestohlen worden. Trump bemüht sich seit Jahren, den 6. Januar 2021 umzudeuten und herunterzuspielen. Es sei kein Sturm gewesen, sondern ein "Tag der Liebe", behauptete er während seines Wahlkampfs wiederholt.

Dass die Republikaner nun einen neuen Ausschuss planen, interpretiert die Nachrichtenseite "Politico" als Versuch, die Geschichte der Ereignisse im Kapitol an jenem Tag umzuschreiben. Infolge der Krawalle waren damals fünf Menschen ums Leben gekommen. Darunter waren eine Randaliererin, die von der Polizei erschossen wurde, und ein Polizist, der einen Tag nach dem Einsatz zusammenbrach und starb. Gerichtsmedizinern zufolge erlitt er einen Schlaganfall. Ein Zusammenhang mit den Ereignissen am Kapitol wurde jedoch nicht ausgeschlossen.

Trump hingegen hatte als eine seiner ersten Amtshandlungen, nur wenige Stunden nach seiner Amtseinführung im Januar, die Beteiligten der Kapitol-Attacke begnadigt - und zwar ausnahmslos.

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