Seit über hundert Jahren gibt es bei der finnischen Luftwaffe ein Hakenkreuz auf den Fahnen. Damals als Glückssymbol etabliert, führt das Swastika aus offensichtlichen Gründen immer wieder zu komischen Situationen mit ausländischen Besuchern. Jetzt werden die Flaggen ausgemustert.

Finnland will die Flaggen seiner Luftwaffe, die ein Hakenkreuzsymbol tragen, aussortieren. Wie das Luftwaffenkommando mitteilte, solle dies "in naher Zukunft" geschehen.

Zuvor hatte der finnische Sender Yle berichtet, dass die Hakenkreuz-Flaggen im Rahmen einer Reform abgeschafft werden sollen. Demnach sagte Luftwaffen-Oberst Tomi Böhm, dass "manchmal unangenehme Situationen mit ausländischen Besuchern" entstanden seien. Es sei sinnvoll, mit der Zeit zu gehen, sagte Böhm zu Yle.

Im Jahr 1918 wurde die finnische Luftwaffe gegründet. Der schwedische Aristokrat Eric von Rosen schenkte den Streitkräften ihr erstes Flugzeug und verzierte es mit seinem Glückssymbol: dem Hakenkreuz. Seitdem trugen alle finnischen Militärflugzeuge die Swastika - also bevor sich die Nationalsozialisten des Hakenkreuzes als Zeichen bemächtigten.

Hakenkreuz verschwand bereits von Flugzeugen

1945 wurde das Symbol auf den finnischen Flugzeugen durch ein neues ersetzt, aber erst 2017 wurde das Hakenkreuz aus dem Emblem des finnischen Luftwaffenkommandos entfernt. Und bis heute ist es noch auf einigen historischen Flaggen des Kommandos zu sehen, die unter anderem bei Paraden geschwenkt werden.

Das führte immer wieder zu Verwunderung bis Ärger mit internationalen Besuchern. Die englische Zeitung "The Telegraph" zitierte den Historiker Teivo Teivainen, der von einem Vorfall mit Angehörigen der deutschen Luftwaffe im Jahr 2021 berichtete. Demnach sollen die deutschen Soldaten einer Zeremonie in Lappland ferngeblieben sein, nachdem sie erfahren hatten, dass dort Hakenkreuz-Fahnen zur Schau gestellt werden sollten.

Auch wenn Finnland laut Historiker Teivainen einen Zusammenhang seiner Hakenkreuz-Fahnen mit den deutschen Nationalsozialisten stets bestritten hat, sei es bemerkenswert, dass der schwedische Spender Eric von Rosen in den 1930er Jahren als Nazi-Sympathisant galt und über seine Frau mit Hermann Göring verschwägert war.

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