Im Sudan ist die Lage nach wie vor katastrophal. Am Wochenende soll es bei einem Angriff auf einen von der RSF-Miliz kontrollierten Ort viele Tote und Verletzte gegeben haben. Einer von der Außenwelt fast abgeschnittenen Stadt droht zudem eine Hungersnot.

Bei Luftangriffen in der sudanesischen Region Darfur sind mindestens 19 Menschen getötet und Dutzende weitere verletzt worden. Die sudanesische Armee habe am Samstag die Yashfeen-Klinik in Nyala, der von der RSF-Miliz kontrollierten Hauptstadt von Süd-Darfur, mit einer Drohne angegriffen, heißt es von einer Quelle in der Nichtregierungsorganisation Emergency Lawyers. Die NGO dokumentiert Verbrechen in dem vor gut zwei Jahren ausgebrochenen Konflikt im Sudan.

Bei dem Angriff wurden demnach zwölf Menschen getötet und eine unbekannte Zahl an Menschen verletzt. Die Quelle, die aus Sicherheitsgründen nicht namentlich genannt werden wollte, sagte, es sei mit einem weiteren Anstieg der Opferzahl zu rechnen. Erste Informationen deuteten darauf hin, dass Dutzende Zivilisten sowie medizinisches Personal bei dem Drohnenangriff getötet worden seien.

Kein Einzelfall

Medizinische Einrichtungen werden im Sudan regelmäßig angegriffen. Nach offiziellen Angaben mussten deswegen bereits etwa 80 Prozent von ihnen schließen. In Nyala hatte die RSF-Miliz im Juli eine Gegenregierung eingesetzt, als Regierungschef wurde Mohamed Hassan al-Ta'ayshi vereidigt.

Ebenfalls am Samstag wurden nach Angaben von Rettungskräften bei der Bombardierung von El-Facher, der von der RSF belagerten Hauptstadt von Nord-Darfur, mindestens sieben Menschen getötet und 71 weitere verletzt. Eine Quelle im Krankenhaus von El-Facher schrieb den Angriff der RSF-Miliz zu.

Die tatsächliche Opferzahl sei wahrscheinlich höher, denn viele Opfer hätten wegen des heftigen Beschusses nicht zu dem Krankenhaus gelangen können. 22 der in die Klinik eingelieferten Verletzten schwebten den Angaben zufolge in Lebensgefahr.

Einwohner von El-Facher essen Viehfutter

In den vergangenen Wochen hatten die Angriffe auf El-Facher nach Angaben von Hilfsorganisationen und Augenzeugen zugenommen. Auch Krankenhäuser und Moscheen gerieten dabei unter Beschuss. Der fast vollständig von der Außenwelt abgeschnittenen Stadt droht eine Hungersnot.

Seit Monaten seien dort keine UN-Hilfslieferungen mehr angekommen, sagte der Leiter des Humanitarian Research Lab der US-Elite-Uni Yale, Nathaniel A. Raymond. Die Bewohner von El-Facher äßen daher "Viehfutter, das ebenfalls bald zuneige" gehe.

Sollte die RSF-Miliz El-Facher einnehmen, hätte sie die Kontrolle über alle Regionalhauptstädte in Darfur. Außerdem kontrollieren die Rebellen Gebiete im Süden des Sudan.

Die Armee von Militärherrscher Fattah al-Burhan und die RSF-Miliz seines früheren Stellvertreters Mohamed Hamdan Daglo liefern sich seit April 2023 einen blutigen Machtkampf im Sudan. In dem Konflikt wurden zehntausende Menschen getötet und Millionen weitere vertrieben. Nach Einschätzung der Vereinten Nationen haben die Kämpfe die weltweit "schlimmste humanitäre Krise" verursacht.

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