Südkoreas neuer Präsident will die Beziehungen zu Pjöngjang verbessern, von Tauwetter ist derzeit allerdings nichts zu spüren. Jetzt sorgt ein Vorfall an der gemeinsamen Grenze für neue Verstimmungen.
Rund 30 nordkoreanische Soldaten haben nach UN-Angaben vor einigen Tagen kurzzeitig die hochgerüstete Grenze zu Südkorea überschritten und damit Warnschüsse des dortigen Militärs ausgelöst. Das berichtet die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap. Sie berief sich auf einen Sprecher des von den USA geführten UN-Kommandos (UNC) in Korea.
Die südkoreanischen Streitkräfte hätten die nordkoreanischen Soldaten mit mehreren Warndurchsagen darüber informiert, dass sie die militärische Demarkationslinie überschritten hätten, doch sie hätten nicht reagiert, sagte der Sprecher laut Yonhap weiter. Dann hätten die Südkoreaner Warnschüsse abgegeben, um die Nordkoreaner zur Umkehr zu zwingen.
Der stellvertretende Generalstabschef der Koreanischen Volksarmee, Ko Jong Chol, sprach nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur KCNA von "gefährlichen Provokationen". Sie könnten eine "unkontrollierbare Phase" auslösen und müssten und sofort eingestellt werden. Die nordkoreanischen Soldaten hätten Arbeiten an der Grenze durchgeführt.
Nordkorea testet Luftabwehrraketen
Derweil hat der nordkoreanische Machthaber Kim Jong Un Staatsmedien zufolge den Start von zwei "neuen" Luftabwehrraketen überwacht. Der Test am Samstag habe gezeigt, dass die beiden neuen Raketenwaffensysteme über "überlegene Kampffähigkeiten" verfügten und "sehr gut für die Zerstörung verschiedener Luftziele geeignet seien", so KCNA.
Nord- und Südkorea befinden sich formal betrachtet nach wie vor in einem Kriegszustand, da der Korea-Krieg von 1950 bis 1953 nur mit einem Waffenstillstand endete. Ein Friedensvertrag wurde nie unterzeichnet. Das 1950 gegründete UNC soll vor allem sicherstellen, dass das Waffenstillstandsabkommen von 1953 eingehalten wird.
Die Spannungen zwischen dem demokratischen Südkorea und dem kommunistischen Nordkorea haben während der vergangenen Jahre wieder deutlich zugenommen. Südkoreas neuer Präsident Lee Jae Myung hat sich der Verbesserung der Beziehungen zu Nordkorea verschrieben. Pjöngjang erklärte jedoch, kein Interesse daran zu haben. Unter Lees konfrontativerem Vorgänger Yoon Suk Yeol hatten die Beziehungen zwischen den beiden Ländern einen Tiefpunkt erreicht.
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