Pete Hegseth gehört zu den umstrittensten Kabinettsmitgliedern Donald Trumps. Kurz nach Amtsantritt kommt es zu einer Bombendrohung auf einen seiner Wohnsitze. Aus mehreren Gründen kommt die für ihn zuständige Sicherheitsbehörde ihren eigentlich Aufgaben kaum noch nach.
Die ungewöhnlich hohen Anforderungen an die persönliche Sicherheit von Verteidigungsminister Pete Hegseth bringen die für seinen Schutz zuständige Armeebehörde an ihre Belastungsgrenze. Das berichtet die "Washington Post" unter Berufung auf mit dem Thema vertraute Beamte. Demnach müssten zahlreiche Agenten die Familienwohnsitze in Minnesota, Tennessee und Washington schützen. Selbst die Wohnhäuser von Hegseths Ex-Frauen würden von dieser Behörde überwacht.
Für Hegseths Schutz ist vor allem die Criminal Investigation Command (CID) der US-Armee zuständig. Dabei handelt es sich eigentlich um eine Militärstrafverfolgungsbehörde. CID-Agenten fungieren als Vorausteams, die die Sicherheit vor öffentlichen Auftritten koordinieren. Sie werden auch bei Autokolonnen und Dienstreisen im In- und Ausland eingesetzt.
"Ich habe noch nie so viele Sicherheitsteams für eine einzelne Person gesehen", sagte einer der Beamten. "Niemand hat das." Eine genaue Zahl nennt die Zeitung aus Sicherheitsgründen nicht. Seit der Amtsübernahme durch Donald Trump werden aber deutlich mehr Agenten der CID für den VIP-Personenschutz eingesetzt. Aus rund 150 dafür zuständigen Beamten seien mittlerweile "über 500" geworden.
Der Bedarf an zusätzlichen Ressourcen ist auf Hegseths große Patchwork-Familie zurückzuführen - darunter ein Kind mit seiner Frau Jennifer Hegseth, ihre drei Kinder aus einer früheren Ehe sowie drei Kinder aus Hegseths zweiter Ehe. Hegseth lässt seine Kinder häufig mit ihm auftreten, was mehr Personal erfordert. Die Sicherheitsaufgaben des CID würden aber auch darin bestehen, die Kinder zur Schule zu begleiten, das Gelände der Häuser zu umrunden, um eine Rund-um-die-Uhr-Überwachung zu gewährleisten, so einer der Beamten. Der CID-Schutz sei gelegentlich auch auf die ehemaligen Ehepartner der Hegseths ausgeweitet worden, um deren Kinder zu schützen.
Zunahme politisch motivierter Gewalt
Ein weiterer Faktor für die erhöhten Sicherheitsmaßnahmen bei Spitzenpolitikern ist die Zunahme politisch motivierter Gewalt in den USA. Der US-Geheimdienst, der unter anderem für die persönliche Sicherheit des Präsidenten, des Vizepräsidenten und ihrer Familien zuständig ist, sah sich nach einem Anschlag auf Donald Trump während des Wahlkampfs im vergangenen Jahr heftiger Kritik ausgesetzt.
Der 45-jährige Hegseth, ein ehemaliger Offizier der Nationalgarde und Fox-News-Persönlichkeit, gehört zu den umstrittensten Kabinettsmitgliedern Trumps. Unmittelbar nach seinem Amtsantritt gab es eine Bombendrohung gegen einen seiner Wohnsitze. Seine Amtszeit war bisher von Turbulenzen geprägt. Der Generalinspekteur des Verteidigungsministeriums untersucht derzeit seinen Umgang mit hochsensiblen Informationen zur nationalen Sicherheit. Zuletzt gab es eine Kontroverse um seine mutmaßlich antiquierte Einstellung zum Frauenwahlrecht.
Der erhöhte Personalbedarf für Personenschutz sorgt laut Bericht dafür, dass die CID ihren eigentlichen Aufgaben nicht nachkommt. "Wir sind völlig unfähig, unsere grundlegendsten Aufgaben zu erfüllen", sagte einer der Beamten. Die Hauptaufgabe des CID besteht darin, schwere Straftaten innerhalb der Armee zu untersuchen. Darunter fallen Vertragsbetrug, sexuelle Übergriffe und Gewalttaten. Es gebe in der Behörde zwar Verständnis, dass Personenschutzaufgaben wichtig sind. Wenn man einen Agenten für mehrere Wochen von ihren Aufgaben abzieht, würden diese Fälle nicht neu zugewiesen, so einer der Beamten. "Und wenn doch, wird daran kaum noch gearbeitet."
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