Wenn es nach dem US-Präsidenten geht, soll der Krieg in der Ukraine sofort enden. Trump unternimmt nun einen direkten Versuch, Putin davon zu überzeugen. Einem Bericht zufolge bietet er Russland dafür Rohstoffe aus Alaska an. Der Kreml-Chef verfolgt einen anderen Plan - und hat historische Karten im Gepäck.

Auf das morgige Treffen von US-Präsident Donald Trump mit dem russischen Machthaber Wladimir Putin scheinen sich beide Seiten unterschiedlich vorzubereiten. Einem Bericht zufolge plant der Republikaner, dem Kremlchef wirtschaftliche Anreize zu bieten, damit dieser seinen Krieg beendet. Putin wiederum will Trump mit "historischem Material" davon überzeugen, dass sein Vorgehen in der Ukraine gerechtfertigt sei, sagt der ukrainische Geheimdienst.

Russland könnte Zugang zu den natürlichen Ressourcen Alaskas erhalten, berichtet "The Telegraph" unter Berufung auf eine mit den Vorschlägen vertraute Quelle. Darüber hinaus könnte die Trump-Regierung "einige Sanktionen" gegen die russische Flugzeugindustrie aufheben. US-Finanzminister Scott Bessent würde dem Bericht zufolge an den Vorbereitungen dieser Zugeständnisse arbeiten, schreibt die britische Zeitung. Der Minister prüfe demnach die Möglichkeit, in Zusammenarbeit mit Russland neue Bergbauunternehmen zu gründen, um die Erschließung ukrainischer Vorkommen zu beschleunigen.

Hintergrund ist, dass die Ukraine mehr als zehn Prozent der weltweiten Lithiumreserven verfügt, die für die Batterieproduktion benötigt werden. Zwei der größten Lithiumvorkommen liegen in Gebieten, die von Russland kontrolliert werden. Putin erhob bereits mehrfach Anspruch auf die wertvollen Mineralien, die in den besetzten Gebieten gefunden wurden. Trump erhofft sich wohl, diesen Bedarf in Alaska decken zu können.

Trump erwäge dem "Telegraph"-Bericht zufolge des Weiteren, Russland die Möglichkeit zu bieten, die wertvollen Bodenschätze in der Meerenge Beringstraße zu erschließen, die das Land von den USA trennt.

Russland würde zudem stark von den gelockerten Exportbestimmungen für Flugzeugteile profitieren können. Viele Maschinen in dem Land sind in einem desolaten Zustand und können nur notdürftig repariert werden. Westliche Staaten haben den Zugang zu wichtigen Ersatzteilen mit Beginn des Angriffskriegs eingeschränkt und so die russischen Fluggesellschaften dazu gezwungen, alte Flugzeuge auszuschlachten, um Ersatzteile zu erhalten.

Putin mit alten Karten im Schlepptau?

Während Trump möglicherweise Angebote unterbreitet, um Putins Kriegslust zu mildern, kommt dieser wohl mit einer Rechtfertigung für seinen brutalen Angriff zu dem Gespräch, will das ukrainische Zentrum zur Bekämpfung von Desinformation herausgefunden haben. Der Kremlchef reise mit "historischem Material" an - in Form von alten Karten.

"Das Zentrum hat Informationen vom Geheimdienst erhalten, wonach der russische Präsident Wladimir Putin bestimmte 'historische Materialien' für ein Treffen mit US-Präsident Donald Trump vorbereitet", so die Einrichtung in einer Mitteilung auf Telegram. "Dabei handelt es sich um geografische Karten, die Trump nach Putins Vorstellungen beweisen sollen, dass die Ukraine ein angeblich 'künstlicher Staat' ist, der aus den Territorien anderer Länder gebildet wurde. Dies soll die militärische Aggression des Kremls gegen die Ukraine und Russlands Ansprüche auf ukrainische Gebiete rechtfertigen."

Die Desinformationsbekämpfer erinnern daran, dass "die meisten modernen Länder" einmal Teil anderer Staaten waren. Gebiete Russlands gehörten auch mal etwa Deutschland, Schweden und Finnland. "Daher können keine historischen Fakten und erst recht keine pseudohistorischen Fantasien die Grundlage für Gebietsansprüche bilden und rechtfertigen keine bewaffnete Aggression gegen andere Länder."

Putin könnte sich darüber hinaus vorstellen, neue Rüstungskontrollverträge einzugehen, wie er selbst nach Angaben des Kreml bei einem Vorbereitungstreffen sagte. Er wolle "in den nächsten Phasen zu Vereinbarungen im Bereich der Kontrolle strategischer Offensivwaffen übergehen", sagte Putin demnach. Die bisherigen Verträge für interkontinentale Atomwaffen gelten nicht mehr, da sie ausgelaufen sind oder aufgekündigt wurden. Er lobte die US-Regierung, die "recht energische und aufrichtige Anstrengungen" unternehme.

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