Das französische Präsidentenpaar wehrt sich juristisch gegen die rechte US-Influencerin Candace Owens, die Falschbehauptungen über Brigitte Macron verbreitet. Jetzt wird bekannt: Die Anwälte der Macrons haben umfangreiche Nachforschungen über die 36-Jährige in Auftrag gegeben.

In Vorbereitung auf eine Verleumdungsklage gegen die rechte US-Influencerin Candace Owens haben die Anwälte des französischen Präsidenten Emmanuel Macron und seiner Frau Brigitte Ermittler beauftragt, Nachforschungen über die Podcasterin anzustellen. Das berichtet die "Financial Times"(FT). Das Präsidentenpaar klagt im US-Bundesstaat Delaware unter anderem gegen Owens Behauptung, Brigitte Macron sei als Mann geboren worden. Die 36-Jährige hat eine große Reichweite in rechten Zirkeln: Owens hat 4,4 Millionen Abonnenten auf Youtube und fast 7 Millionen auf der Plattform X.

Die Untersuchungen sind von der US-amerikanischen Firma Nardello & Co durchgeführt worden, schreibt die FT. Die Ermittler hatten demnach den Auftrag, Owens' veröffentlichte Aussagen zu dokumentieren und ihren Hintergrund und ihr Profil auf der Grundlage öffentlich zugänglicher Informationen detailliert darzustellen.

Dem Bericht zufolge haben die Nachforschungen unter anderem Owens' Verbindung zu französischen Rechtsextremisten und ihre Popularität in den russischen Staatsmedien aufgedeckt. Sie soll außerdem Kontakt zu rechtspopulistischen Persönlichkeiten in den USA und Großbritannien sowie Online-Kontakte zu dem russischen Nationalisten Alexander Dugin gehabt haben. Den Ermittlungen zufolge haben russische, staatlich kontrollierte Medien immer wieder über Owens' Serie "Becoming Brigitte" berichtet. Seit 2018 hat allein der russische Sender RT mehr als 30 Mal über Owens berichtet.

Dem Bericht zufolge zeichnen die Ermittlungen den Wandel Owens' von einer Liberalen zu einer Konservativen, nachdem sie laut eigenen Angaben online belästigt worden sein soll. Owens sei zunächst zu einer lautstarken Unterstützerin Donald Trumps geworden, bevor sie sich erst kürzlich wieder von dem US-Präsidenten distanzierte.

Noch weitere unsägliche Behauptungen aufgestellt

Mit Blick auf die Behauptung, Brigitte Macron sei als Mann geboren worden, fanden die Ermittler heraus: Bereits im Mai 2017 hat ein spanischer Blogger darüber geschrieben. In Frankreich gewann das Thema allerdings erst ab 2021 an Bedeutung. Ende 2023 trug demnach Xavier Poussard, der ehemalige Chefredakteur einer französischen rechtsextremen Randpublikation namens Faits et Documents, zur Verbreitung der Behauptungen bei. Poussard sagte in einem Online-Video im April 2024, dass er seine Arbeit über Brigitte Macron ins Englische übersetzt und an Owens und "andere Trumpisten" geschickt habe.

Die Untersuchung ergab außerdem, dass Owens die Theorie, Brigitte Macron sei als Mann zur Welt gekommen, erstmals im März 2024 erwähnte. In einer Folge ihrer Show behandelte sie demnach einen Artikel der "Daily Mail" aus dem Jahr 2021 mit der Überschrift: "Der Beweis, dass Frankreichs First Lady NICHT als Mann geboren wurde." Sie führte dem FT-Bericht zufolge auch ein langes Interview mit Poussard in ihrem Podcast und stellte ihn als einen Wahrheitsverkünder dar, den die Macrons mundtot machen wollten.

Dass Anwälte im Rahmen ihrer Vorbereitung für Fälle Ermittlungen anstellen, ist nicht ungewöhnlich. Owens habe wissentlich Falschbehauptungen über die Macrons eingesetzt, um Geld mit ihrer Plattform zu verdienen, hieß es in den Gerichtsdokumenten zur Klage. Auf Gesuche der Macrons, die Inhalte zurückzuziehen, habe sie mit weiteren Unwahrheiten reagiert. So habe Owens behauptet, dass Brigitte und Emmanuel Macron miteinander verwandt seien und Emmanuel Macron mithilfe eines CIA-Programms Präsident Frankreichs geworden sei.

Die Macrons seien durch diese Behauptungen zum Opfer einer "globalen Erniedrigungs-Kampagne" geworden, die "invasiv, entmenschlichend und zutiefst unfair" sei, heißt es in der Klage, die 22 Anklagepunkte umfasst. Der Anwalt des Präsidentenpaares sagte dem Sender CNN, dass man Owens ein Jahr lang gebeten habe, die Behauptungen zurückzuziehen.

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