Der ukrainische Staatschef sieht trotz des Treffens von Putin und Trump in Alaska kein russisches Interesse am Ende des Kriegs. Moskau wolle vielmehr Zeit schinden, so Selenskyj. Der Machthaber im Kreml ziele nur auf einen "persönlichen Sieg" ab.
Kurz vor dem russisch-amerikanischen Gipfel in Alaska an diesem Freitag zu einer möglichen Friedenslösung für die Ukraine sieht deren Präsident Wolodymyr Selenskyj darin nur weiteres Zeitschinden Moskaus. "Wir sehen es gleichermaßen, und es ist klar, dass die Russen einfach nur Zeit gewinnen und nicht den Krieg beenden wollen", erklärte Selenskyj nach einem Gespräch mit dem kanadischen Premierminister Mark Carney auf X. Die Lage auf dem Schlachtfeld und Russlands "bösartige Angriffe" auf die zivile Infrastruktur der Ukraine und einfache Menschen seien Beweis für diese Behauptung.
Kremlchef Wladimir Putin bereite sich "definitiv nicht" auf einen Waffenstillstand vor, sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache. Er sei nur entschlossen, das Treffen mit US-Präsident Donald Trump "als seinen persönlichen Sieg darzustellen und weiterhin so zu handeln, wie er bisher gehandelt hat". Es gebe keine Anzeichen dafür, dass die russischen Militärs Signale erhalten hätten, sich auf eine Nachkriegssituation vorzubereiten. Vielmehr seien Truppen verlegt worden, um neue Offensiven starten zu können
In einem weiteren X-Eintrag nur wenige Stunden zuvor hatte sich Selenskyj noch optimistischer hinsichtlich eines Friedens geäußert, gleichwohl auch Bedingungen aufgestellt. "Jetzt ist der Moment gekommen, in dem es eine echte Chance gibt, Frieden zu erreichen. Aber Frieden muss echt und dauerhaft sein, in Verbindung mit Sicherheitsgarantien", schrieb Selenskyj nach einem Gespräch mit dem saudi-arabischen Kronprinzen Mohammed bin Salman.
Trump möchte "besten Deal" für beide Seiten
Einmal mehr betonte Selenskyj, auch mit Blick auf das bevorstehende Treffen von Trump und Putin, dass ohne Beteiligung der Ukraine keine Entscheidung über die Zukunft des Landes und die Sicherheit der Ukrainer getroffen werden könne. "Ebenso kann es auch keine Entscheidungen ohne Sicherheitsgarantien geben."
Trump selbst erklärte im Vorausblick auf das Treffen in Alaska, dass er mit Putin am Freitag kein Abkommen schließen werde. "Ich werde keinen Deal machen", sagte er. Trump fügte hinzu, dass er gerne eine Waffenruhe sehen würde. "Ich möchte den besten Deal sehen, der für beide Seiten erzielt werden kann."
Der US-Präsident stellte aber ein Treffen von Selenskyj und Putin in Aussicht: "Das nächste Treffen wird mit Selenskyj und Putin sein, oder mit Selenskyj, Putin und mir." Der US-Präsident bot an, dass er hinzukommen wolle, sofern er bei einem Treffen der beiden benötigt werde.
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