Als hungernde Menschen im Gazastreifen zu einem Lastwagen voller Lebensmittel stürmen, sind auch Plünderer unter ihnen. Chaos bricht aus. Augenzeugen zufolge wird der Fahrer erschossen, der Laster kippt um und begräbt etliche Personen unter sich. Vorwürfe gegen Israel werden laut.

Mindestens 20 Menschen sind einem Medienbericht zufolge getötet worden, als ein mit Hilfsgütern beladener Lastwagen auf eine Menge im Gazastreifen gestürzt ist. Die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa berichtete unter Berufung auf medizinische Kreise, bei dem Vorfall im zentralen Abschnitt des Küstenstreifens seien außerdem Dutzende Menschen verletzt worden.

Zahlreiche hungernde Zivilisten hätten sich versammelt, um humanitäre Hilfe zu erhalten, hieß es in dem Bericht. Der Lastwagen sei von der israelischen Armee auf eine unsichere Route gezwungen worden. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen. Das Fahrzeug habe sich überschlagen und sei in die Menge gestürzt. Auf Nachfrage erklärte ein Armeesprecher, die israelischen Streitkräfte seien nicht an dem nächtlichen Vorfall beteiligt gewesen.

Zum Hergang berichteten palästinensische Augenzeugen, Plünderer hätten versucht, den Lastwagen in ihre Gewalt zu bringen. Sie hätten dabei geschossen, der Fahrer sei tödlich getroffen worden und das Fahrzeug umgestürzt. Die BBC berichtet überdies unter Berufung auf die Terrororganisation Hamas, dass insgesamt vier Lkw umgekippt seien. Schuld daran seien holprige und gefährliche Straßen.

Ein lokaler Transportverband gab der BBC zufolge an, dass 26 Laster Waren für Händler im Gazastreifen transportiert hätten, nachdem die israelische Regierung zum ersten Mal seit Monaten wieder private Importe genehmigt hatte. 20 Fahrzeuge hätten es sicher zu ihrem Ziel geschafft, sechs seien geplündert worden. Zehn Fahrer sollen verletzt worden sein.

Nach UN-Angaben werden die meisten Lastwagen nach der Einfahrt in den Gazastreifen geplündert, bevor sie ihren Zielort erreichen - von hungrigen Zivilisten und Bewaffneten. Dabei kommt es oft zu chaotischen und gefährlichen Szenen. Nach UN-Angaben droht in dem umkämpften Gebiet mit zwei Millionen Einwohnern eine Hungersnot, obwohl Israel seit mehr als einer Woche wieder mehr Hilfslieferungen zulässt. Auch in der Nähe von Hilfszentren kommt es immer wieder zu tödlichen Vorfällen.

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