Die Hamas nutzt das Aushungern ihrer Opfer für zynische Propaganda. Die Bilder von zwei abgemagerten israelischen Geiseln schockieren nicht nur die Angehörigen. Ein neues Video zeigt jetzt einen 24-jährigen Israeli, der vollkommen ausgemergelt sein eigenes Grab schaufelt.
Eine von der islamistischen Hamas im Gazastreifen festgehaltene Geisel muss in einem Propaganda-Video der Terrororganisation ihr eigenes Grab schaufeln. Der knapp fünfminütige Clip zeigt den 24-jährigen Evjatar David bis auf die Knochen abgemagert in einem engen Tunnel. Die Familie des Entführungsopfers stimmte der Veröffentlichung zu - sie will das Leid ihres Sohns sichtbar machen.
"Die Hamas benutzt unseren Sohn als lebendes Versuchsobjekt in einer abscheulichen Hungerkampagne", schrieb die Familie in einer Stellungnahme. "Das absichtliche Aushungern unseres Sohnes als Teil einer Propagandakampagne ist eine der schrecklichsten Taten, die die Welt je gesehen hat", hieß es in der Erklärung weiter. David war während des Hamas-Angriffs auf Israel am 7. Oktober 2023 zusammen mit einem Freund vom Nova-Musikfestival im Süden Israels in den Gazastreifen verschleppt worden.
In dem Video zählt er auf, an welchen Tagen im Juli er nur Bohnen oder Linsen oder gar nichts zu essen bekommen habe. Manchmal seien es zwei oder drei Tage in Folge gewesen, an denen er überhaupt keine Nahrung bekam. An den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu gewandt sagt er an einer Stelle: "Ich bin von Ihnen, mein Premier, völlig verlassen worden, von Ihnen, der sich um mich und all die anderen Gefangenen kümmern müsste." Die Hamas bezeichnet ihre Geiseln in ihrer Propaganda-Sprache als "Gefangene".
Israel: Noch 50 Geiseln in der Gewalt der Hamas
Eine sichtlich gestellte Szene am Ende des Clips zeigt David mit einer Schaufel in der Hand, mit der er im sandigen Boden des Tunnels eine Vertiefung aushebt. "Hier grabe ich mein eigenes Grab", sagt er. Er werde von Tag zu Tag schwächer, und er glaube, dass dies seine Grabstätte sein werde. Der Clip schließt mit der Textbotschaft: "Nur ein Waffenruheabkommen bringt sie (die Geiseln) zurück".
Nach israelischer Darstellung befinden sich noch 50 Geiseln in der Gewalt der Hamas und anderer Gruppen, von denen mindestens 20 noch am Leben sein sollen. Monatelange Bemühungen, durch indirekte Verhandlungen zwischen Israel und der Hamas eine Waffenruhe herbeizuführen und die Freilassung der Geiseln zu bewirken, gelten vorerst als so gut wie gescheitert.
Knapp 22 Monate nach Beginn des Gazakriegs, den die Hamas mit ihrem brutalen Überfall auf Israel ausgelöst hatte, ist die humanitäre Lage im Gazastreifen verheerend. Der Gazastreifen steht nach UN-Angaben unmittelbar vor einer Hungersnot. Israel kontrolliert alle Zugänge zu dem Küstengebiet am Mittelmeer und ließ über mehrere Monate keine oder nur wenige Hilfslieferungen passieren. So sollte nach israelischer Darstellung der Druck auf die islamistische Hamas erhöht werden, die letzten der am 7. Oktober 2023 entführten Geiseln freizulassen.
Familie: Hilfsgüter sollen auch David erreichen
Seit vergangenem Sonntag - nach weltweit wachsender Kritik an der entsetzlichen Lage der palästinensischen Zivilbevölkerung - lässt Israel wieder größere Lieferungen auf dem Landweg zu und unterstützt die Abwürfe von Hilfsgütern durch verbündete Staaten wie Jordanien und die Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE). Deutschland beteiligt sich an der Aktion mit zwei Flugzeugen, die auf einer Militärbasis in Jordanien beladen werden und dringend benötigte Nahrungsmittel und Ausrüstung über dem Gazastreifen abwerfen.
Davids Familie forderte in ihrer Erklärung, dass die Hilfsgüter, die durch neue Hilfskonvois der UNO und Abwürfe aus der Luft in den Gazastreifen gelangen, auch ihren Sohn erreichen müssten. "Wir rufen die israelische Regierung, das israelische Volk, die Länder der Welt und den Präsidenten der USA auf, alles Mögliche zu tun, um Evyatar vor dem Tod zu bewahren und mit allen erforderlichen Mitteln sicherzustellen, dass er schnell Essen und medizinische Versorgung erhält", forderte die Familie.
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