Das kolumbianische Gleichstellungsministerium soll sozial Benachteiligten beim Zugang zu staatlichen Programmen helfen. Der künftige Ressortchef bringt Erfahrung aus dem oft prekären Job als Sexarbeiter mit. In dem katholischen Land dürften nicht alle begeistert sein.

In Kolumbien wird der frühere Pornodarsteller Juan Carlos Florián Minister für Gleichstellung. Ein Regierungssprecher bestätigte die Ernennung durch den linksgerichteten Präsidenten Gustavo Petro. Florián soll dem 2023 neu gegründeten Ministerium vorstehen, das den Zugang sozial benachteiligter Gruppen zu staatlichen Programmen ermöglichen soll.

Der studierte Politikwissenschaftler Florián hat zuvor bereits als stellvertretender Minister gearbeitet. Er geht offen mit seiner Vergangenheit als Pornodarsteller und Sexarbeiter um, verweist aber auch auf seine Berufserfahrung im öffentlichen Dienst und als langjähriger Mitarbeiter internationaler Entwicklungshilfeorganisationen. Floriáns Nominierung dürfte im stark katholisch geprägten Kolumbien heftige Diskussionen auslösen.

Floriáns Nominierung ist eine von zahlreichen Neubesetzungen in Petros Amtszeit: Seit der Vereidigung des ersten linksgerichteten Präsidenten Kolumbiens im August 2022 waren bereits mehr als 50 Minister Teil der Regierung. Unter anderem hatte Petro sich mit seiner früheren Stellvertreterin Francia Márquez überworfen.

Márquez, die erste schwarze Vizepräsidentin eines südamerikanischen Landes, hatte das nun mit Florián neu besetzte Gleichstellungsministerium eingerichtet und dessen Führung übernommen. Im Februar trat Márquez wegen der Auseinandersetzung mit Petro zurück und sprach von "Rassismus" innerhalb der Regierung.

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