Im Dienst äußerst korrekt, außer Dienst Verfasser höchst frauenverachtender und gewaltverherrlichender Zeilen: Ein österreichischer Botschafter soll ein Doppelleben geführt haben - und muss nun seinen Hut nehmen. Doch auch innenpolitisch sorgt der Sex-Skandal für Aufregung in Wien.

Ein Botschafter Österreichs, der einen Sex-Blog betrieben haben soll, hat seinen Posten verloren. Der Botschafter habe aus persönlichen Gründen um seine Abberufung gebeten, diese sei von Außenministerin Beate Meinl-Reisinger angenommen worden, bestätigte das Außenministerium entsprechende Medienberichte. Wo der Diplomat eingesetzt war, wurde nicht mitgeteilt.

Das österreichische Investigativ-Medium "Fass ohne Boden" hatte darüber berichtet, dass der Diplomat unter einem Frauennamen einen höchst frauenverachtenden und gewaltverherrlichenden sadomasochistischen Blog betrieben habe. Dabei habe es sich durchweg um explizite Darstellungen von sexuellen Übergriffen und Vergewaltigungen gehandelt, heißt es. Die angebliche Frau schildere immer wieder, wie sie selbst und andere Frauen Männern willenlos ausgeliefert seien.

"Der österreichische Botschafter führt(e) ein Doppelleben, das nicht nur moralisch abstößt, sondern sicherheitspolitisch brandgefährlich ist. Seine sexuellen Fantasien drehen sich um Erniedrigung, Gewalt und psychologische Zerstörung", heißt es in dem Aufdecker-Bericht. Und weiter: "Der betroffene Beamte galt als diskret, verlässlich und international erfahren." Umso größer sei die sicherheitspolitische Brisanz eines Doppellebens, das potenziell erpressbar mache, so das Investigativ-Medium.

Der Fall sei nach Bekanntwerden im Ministerium umgehend überprüft worden, hieß seitens des Außenministeriums. Unklar sei, ob es für den Diplomaten auch dienstrechtliche Konsequenzen gebe, schrieb die Nachrichtenagentur APA. Er solle nun in der Zentrale in Wien arbeiten.

"Die Öffentlichkeit hat volle Aufklärung verdient", fordert derweil die stellvertretende FPÖ-Fraktionsvorsitzende, Susanne Fürst. Der Fall habe auch innenpolitisch Auswirkungen, sagte sie der österreichischen Zeitung "Heute". "Er ist eine Größe innerhalb der ÖVP-Familie", behauptet Fürst. Woher sie diese Information haben will, sagt sie allerdings nicht.

Haftungsausschluss: Das Urheberrecht dieses Artikels liegt bei seinem ursprünglichen Autor. Der Zweck dieses Artikels besteht in der erneuten Veröffentlichung zu ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Anlageberatung dar. Sollten dennoch Verstöße vorliegen, nehmen Sie bitte umgehend Kontakt mit uns auf. Korrektur Oder wir werden Maßnahmen zur Löschung ergreifen. Danke