Der US-Präsident wird das Thema Jeffrey Epstein nicht los. Seine eigene frühere Beziehung zu dem Sexualstraftäter spielt er ständig herunter. Die Akten zu dem Fall seien zudem "vom Feind" geführt worden, behauptet Trump.

US-Präsident Donald Trump hat in der Affäre um den Sexualstraftäter Jeffrey Epstein den gegnerischen Demokraten unterstellt, ihn gezielt mit den Ermittlungen in Verbindung zu bringen. Die fraglichen Unterlagen seien "vom Feind" und "vom schlimmsten Abschaum der Welt" geführt worden, sagte der Republikaner über die Vorgängerregierung unter Joe Biden. Es sei leicht, im Nachhinein "etwas Falsches in die Akten zu tun", sagte Trump bei einem Treffen mit dem britischen Premierminister Keir Starmer in Schottland.

Dabei nannte er namentlich auch den ehemaligen Justizminister Merrick Garland und den früheren FBI-Direktor James Comey. Gleichzeitig behauptete Trump weiter, der Inhalt der Dokumente sei harmlos. Wenn in den Akten etwas Schlimmes über ihn stehen würde, dann hätten die Demokraten dies doch längst veröffentlicht, so der Republikaner.

Seine eigene Beziehung zu Epstein versuchte Trump kleinzureden. "Ich war nie auf seiner Insel. Bill Clinton war angeblich 28 Mal da", so der US-Staatschef. Auch Larry Summers, ein ehemaliger US-Finanzminister, sei auf die Insel gereist, behauptete der Republikaner. "Ich hatte nie die Ehre, auf seine Insel zu gehen. Ich lehnte das Angebot ab. Aber viele Menschen in Palm Beach wurden auf seine Insel eingeladen." Trump versucht seit einigen Tagen, die Aufmerksamkeit auf Bill Clinton zu lenken - der ebenso wie Trump - über eine gewisse Zeit im Umfeld Epsteins verkehrte. Einen Beleg dafür, dass Clinton sich dort so oft aufgehalten hat, lieferte Trump nicht.

Trump-Epstein-Beziehung reicht lange zurück

Trumps Beziehung zu Epstein reicht bis in die 1980er Jahre zurück und umfasste immer wieder Zusammentreffen bei Veranstaltungen in Palm Beach und New York. Noch 2002 bezeichnete Trump Epstein im "New York Magazine" als "einen tollen Kerl". "Es heißt sogar, dass er schöne Frauen genauso mag wie ich, und viele von ihnen sind jünger", wird Trump zitiert. Trump wurde allerdings nie etwas vorgeworfen in Bezug auf die Verbrechen, die Epstein begangen hat.

Laut einem Bericht der "Washington Post" verschlechterte sich das Verhältnis von Epstein und Trump Mitte der 2000er. Grund dafür soll ein lukrativer Immobiliendeal gewesen sein.

Der US-Präsident schloss auch weiterhin nicht aus, die Epstein-Vertraute Ghislaine Maxwell zu begnadigen. Er sei als Präsident dazu befugt, bislang habe ihn aber niemand deswegen angesprochen, sagte er. In den Nachrichten werde über das Thema berichtet, "aber im Moment wäre es unangemessen, darüber zu sprechen", sagte Trump. Ähnlich hatte er sich bereits zuvor geäußert.

Spekulationen über Begnadigung

Wegen dieser vagen Aussagen wird in den USA darüber spekuliert, ob Trump tatsächlich eine Begnadigung Maxwells in Betracht ziehen könnte. Politisch wäre ein solcher Schritt allerdings höchst brisant - auch mit Blick auf sein eigenes Lager. Trump betonte, dass er sich lieber anderen Themen widmen wolle: "Wir wollen uns auf Handelsabkommen konzentrieren", sagte er auch mit Blick auf die jüngst geschlossene Vereinbarung mit der Europäischen Union. Epstein bezeichnete er als "sehr umstrittenen Typen". Er sei aber "nicht mehr da".

Epstein, der über viele Jahre systematisch Minderjährige missbraucht hatte, beging 2019 mit 66 Jahren in seiner Gefängniszelle nach offiziellen Angaben Suizid. Maxwell wurde im Sommer 2022 zu 20 Jahren Haft verurteilt und sitzt seither im Gefängnis. Sie hatte eine zentrale Rolle beim Aufbau eines Ringes zum sexuellen Missbrauch von Mädchen gespielt.

Ein US-Präsident darf die Strafen von nach Bundesrecht verurteilten Personen verkürzen oder sie ganz begnadigen. Trump hat von dieser Befugnis in seiner zweiten Amtszeit bereits umfangreich Gebrauch gemacht - besonders zugunsten seiner Unterstützer, die wegen der Attacke auf das Kapitol am 6. Januar 2021 verurteilt worden waren.

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