Unter internationalem Druck kündigt die israelische Armee an, in bestimmten Gebieten des Gazastreifens tagsüber die Waffen ruhen zu lassen. Das soll es Hilfskonvois ermöglichen, in das Kriegsgebiet zu gelangen. Laut einem TV-Sender machen sich erste Lkw bereits auf den Weg.

Nach dem Beginn einer von Israel verkündeten "taktischen Pause" des Militäreinsatzes in Teilen des Gazastreifens fahren laut einem ägyptischen TV-Bericht erste Lkw mit Hilfsgütern in das Palästinensergebiet. Ägyptische Lastwagen seien dabei, am Grenzübergang Rafah in den Gazastreifen zu fahren, meldete der Sender Al-Kahera News auf X zu Videobildern, die Hilfskonvois im Grenzgebiet zeigen.

Die israelische Armee hatte zuvor eine "taktische Pause" ihres Einsatzes im Gazastreifen für humanitäre Zwecke verkündet. Diese soll demnach täglich zwischen 10 Uhr und 20 Uhr in Gebieten gelten, in denen die Armee zuletzt nicht aktiv gekämpft hat, darunter die Orte Al-Mawasi und Deir al-Balah sowie Teile der Stadt Gaza. Laut Armee wurden humanitäre Korridore für die sichere Durchfahrt von Konvois der Vereinten Nationen mit Hilfsgütern eingerichtet. Zugleich betonte die Armee, weiter gegen "Terroristen" in den Einsatzgebieten vorzugehen.

Sieben Pakete abgeworfen

Am Samstagabend hatte die Armee bereits die Wiederaufnahme des Abwurfs von Hilfslieferungen aus der Luft über dem Gazastreifen bekannt gegeben. Die Lieferungen aus der Luft umfassen den Angaben zufolge sieben Paletten mit Hilfsgütern wie Mehl, Zucker und Lebensmittelkonserven. Das israelische Militär teilte zudem mit, eine Anlage zur Aufbereitung von Trinkwasser im Gazastreifen sei wieder an das israelische Stromnetz angeschlossen worden.

Die Vereinigten Arabischen Emirate erklärten ihrerseits, "umgehend" den Abwurf von Hilfspaketen wieder aufzunehmen. "Die humanitäre Lage im Gazastreifen hat ein kritisches und beispielloses Ausmaß erreicht", sagte der Außenminister der Emirate, Scheich Abdullah bin Sajed Al Nahjan, auf X. "Wir werden sicherstellen, dass wichtige Hilfe die Bedürftigen erreicht, ob auf dem Land-, Luft- oder Seeweg", erklärte er. "Der Abwurf von Hilfslieferungen beginnt erneut, umgehend."

Wegen der verheerenden humanitären Lage im Gazastreifen war Israel in den vergangenen Tagen unter wachsenden Druck geraten. Internationalen Hilfsorganisationen zufolge herrscht unter den etwa 2,2 Millionen Einwohnern des Gazastreifens inzwischen eine massive Hungersnot. Nach Angaben der örtlichen Gesundheitsbehörden sind in den vergangenen Wochen Dutzende Menschen verhungert. Israel hatte Anfang März alle Hilfslieferungen in den Gazastreifen unterbunden und sie im Mai nur mit neuen Beschränkungen wieder zugelassen.

Haftungsausschluss: Das Urheberrecht dieses Artikels liegt bei seinem ursprünglichen Autor. Der Zweck dieses Artikels besteht in der erneuten Veröffentlichung zu ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Anlageberatung dar. Sollten dennoch Verstöße vorliegen, nehmen Sie bitte umgehend Kontakt mit uns auf. Korrektur Oder wir werden Maßnahmen zur Löschung ergreifen. Danke