Bei der Suche nach Terminen bei Fachärzten macht sich schnell Frustration breit. Es kann Wochen bis Monate dauern. Die Bundesregierung will mit einem gezielteren Zugangsweg die Wartezeiten verkürzen. Verbraucherschützer fordern eine andere Herangehensweise.
Die Verbraucherzentralen warnen bei der geplanten stärkeren Steuerung der Vergabe von Facharztterminen vor neuen Problemen. Die Chefin des Bundesverbands, Ramona Pop, sagte, das von der Bundesregierung dazu vorgeschlagene Primärarztsystem werde den schwierigen Zugang nicht lösen. "Ohnehin schon überlastete Hausarztpraxen werden zum Nadelöhr. Das ist nicht der richtige Weg." Stattdessen sollten echte Reformen angestoßen werden, um die Versorgung zu verbessern.
Gesundheitsministerin Nina Warken von der CDU plant eine gezieltere Steuerung, die Patienten auch kürzere Wartezeiten für Weiterbehandlungen bringen soll. Union und SPD wollen dafür laut Koalitionsvertrag ein verbindliches System einführen, bei dem Patienten primär in eine Hausarztpraxis gehen, die sie bei Bedarf - mit einem Termin in einem bestimmten Zeitraum - an Fachärztinnen und Fachärzte überweist. Klappt das nicht in einer Praxis, soll man sich auch von Fachärzten in Kliniken behandeln lassen können. Dies soll eine "Termingarantie" darstellen.
Pop sagte: "Einen Facharzttermin zu ergattern, kann für gesetzlich Versicherte zu einer Geduldsprobe werden. Wartezeiten von teils mehreren Monaten sind keine Ausnahme." Damit es einfacher werde, Termine zu bekommen, sollten die Terminservicestellen der Kassenärztlichen Vereinigungen ausgebaut werden. Sie sind unter der bundesweiten Telefon-Hotline 116.117 und online erreichbar.
Angegangen werden müssten auch Fehlanreize im ärztlichen Vergütungssystem und Ineffizienz gerade zwischen unterschiedlichen Akteuren im medizinischen Sektor, sagte die Verbandschefin. "Sonst droht mit dem Primärarztsystem eine weitere Verschlechterung bei der Suche nach dem passenden Arzttermin: noch längere Wartezeiten und noch mehr Bürokratie."
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