Während des Krieges zwischen Israel und Iran in diesem Jahr hat selbst die gut ausgebaute israelische Flugabwehr Probleme mit den iranischen ballistischen Raketen. Diese sollen zudem teilweise Sprengköpfe mit Streumunition getragen haben. Das könnte einen klaren Bruch des Völkerrechts darstellen.
Der Iran hat im Krieg gegen Israel im vergangenen Monat nach Angaben von Amnesty International Streumunition eingesetzt. Iranische Streitkräfte hätten "ballistische Raketen mit Sprengköpfen, die Submunition enthielten", auf israelische Wohngebiete abgefeuert, erklärte Amnesty International unter Berufung auf neue Untersuchungen.
Man habe Fotos und Videos analysiert, die Streumunition zeigen, welche Medienberichten zufolge am 19. Juni in Gosch Dan im Großraum Tel Aviv eingesetzt worden sei, erklärte die Menschenrechtsorganisation. Israel hatte Iran in diesem Zeitraum bereits den Einsatz von Streumunition vorgeworfen.
Des Weiteren sei Streumunition am 20. Juni in der südlichen Stadt Beerscheba und am 22. Juni in Rischon Letzion südlich von Tel Aviv zum Einsatz gekommen, hieß es weiter von Amnesty International. "Durch den Einsatz solcher Waffen in oder in der Nähe von bevölkerten Wohngebieten haben die iranischen Streitkräfte das Leben von Zivilisten gefährdet", erklärte die Direktorin von Amnesty International, Erika Guevara Rosas. Der Einsatz der Waffen sei "eine eklatante Verletzung des humanitären Völkerrechts", betonte sie.
Bei Streumunition handelt es sich um Bomben oder Raketen, die eine Vielzahl von Sprengsätzen freisetzen. Viele davon explodieren nicht gleich, sondern mitunter erst Jahre später. Auf diese Weise vermint Streumunition große Flächen und stellt eine langfristige Gefahr für Zivilisten, Rettungskräfte und Räumpersonal dar.
Streumunitions-Konvention nicht unterzeichnet
Weder Israel noch der Iran gehören der 2010 in Kraft getretenen Streumunitions-Konvention an, die von 112 Ländern unterzeichnet wurde und den Einsatz, die Weitergabe, die Produktion und die Einlagerung von Streumunition verbietet.
Israel hatte am 13. Juni einen Großangriff auf den Iran gestartet und tagelang insbesondere Atom- und Militäranlagen in dem Land bombardiert. Der Iran griff Israel daraufhin mit Raketen und Drohnen an. Die USA schalteten sich schließlich an der Seite Israels in den Krieg ein und bombardierten die iranischen Atomanlagen Fordo, Natans und Isfahan. Nach zwölf Tagen Krieg trat am 24. Juni eine Waffenruhe zwischen Israel und dem Iran in Kraft. Israel begründete seine Angriffe damit, den Iran an der Entwicklung von Atomwaffen hindern zu wollen. Teheran streitet derartige Vorhaben ab.
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