Mit Blick auf die dramatische Lage der Ukraine will Verteidigungsminister Pistorius gemeinsam mit der Nato Druck auf die USA aufbauen. Besonders die Lieferung von Patriot-Systemen soll rasch erfolgen. Dafür braucht es die Unterstützung aus Washington.
Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius hat für die Abgabe von Patriot-Luftabwehrbatterien an die Ukraine von den USA eine feste Zusage für den schnellen Ersatz der Systeme gefordert. Die Nato müsse auf die USA zugehen und dem US-Hersteller klarmachen, "dass die Länder, die abgeben, innerhalb von wenigen Monaten mit neuen Systemen versorgt werden müssen", sagte Pistorius dem "Spiegel". Diese Zusage müsse "wasserdicht sein".
Er habe dazu vergangene Woche auch "intensive Gespräche mit der Leitung des US-Herstellers geführt und auf weitere Beschleunigung der Produktion und Auslieferung gedrängt", sagte Pistorius dem Magazin weiter. Entscheidend sei, dass Deutschland seine Nato-Verpflichtungen einhalten könne und hier "keine größeren Lücken gerissen werden, die unsere Sicherheit und die unserer Verbündeten gefährden".
Pistorius hat wiederholt klargemacht, dass die Bundeswehr weitere Patriot-Systeme aus ihren Beständen nur dann an die Ukraine abgeben könne, wenn Deutschland unmittelbar neue Systeme aus den USA erhalte. Dabei "sprechen wir über Monate, nicht über Jahre", sagte er. Es gehe auch darum, die Ausbildung an Patriot-Systemen kontinuierlich durchführen zu können. Dies erfordere "eine Mindestzahl von Systemen".
Deutschland will zwei Patriot-Systeme liefern
Der Verteidigungsminister äußerte sich dabei mit Blick auf ein Expertengespräch hochrangiger Militärs aus Nato-Staaten an diesem Mittwoch. Es müsse "ein Vorschlag auf den Tisch gelegt werden, der mehrheitsfähig ist, der die Zusagen an die Nato berücksichtigt und unsere eigene Sicherheit nicht einschränkt", sagte er. Pistorius drängte zudem die europäischen Verbündeten, sich an der Unterstützung für die Luftverteidigung der Ukraine durch Abgabe weiterer Patriot-Flugabwehrsysteme zu beteiligen.
Deutschland will zwei Patriot-Systeme aus Beständen der Bundeswehr an die Ukraine abgeben. Pistorius hatte am Montag den Bedarf der Ukraine angesichts der massiven russischen Luftangriffe auf fünf Systeme beziffert.
Haftungsausschluss: Das Urheberrecht dieses Artikels liegt bei seinem ursprünglichen Autor. Der Zweck dieses Artikels besteht in der erneuten Veröffentlichung zu ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Anlageberatung dar. Sollten dennoch Verstöße vorliegen, nehmen Sie bitte umgehend Kontakt mit uns auf. Korrektur Oder wir werden Maßnahmen zur Löschung ergreifen. Danke