Die Lage im Gazastreifen wird immer schlimmer, die lange angekündigte Hungersnot ist nun da. Krankenhäusern zufolge verhungern immer mehr Menschen, viele von ihnen Kinder. Währenddessen teilt die UN eine traurige Statistik.
Die israelische Armee hat laut UN seit Ende Mai im Gazastreifen mehr als 1000 nach Nahrungshilfe suchende Menschen getötet. Allein 766 Menschen seien in der Nähe von Verteilzentren der von den USA unterstützten Stiftung Gaza Humanitarian Foundation (GHF) getötet worden, sagte ein Sprecher des UN-Hochkommissariats für Menschenrechte, Thameen al-Kheetan.
Weitere 288 Menschen seien in der Nähe von Hilfskonvois der UNO oder weiterer Organisationen getötet worden, sagte al-Kheetan. Die Opfer seien "vom israelischen Militär getötet" worden.
Dem Leiter des ehemals größten Krankenhauses im Gazastreifen zufolge starben in mehreren Kliniken in dem Palästinensergebiet zudem allein in den vergangenen drei Tagen 21 Kinder an Unterernährung und Hunger. Diese Todesfälle seien innerhalb von 72 Stunden in drei Kliniken festgestellt worden, sagte Mohammed Abu Salmija. Er rechne "jederzeit" mit weiteren Hungertoten. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) geht von mehr als 50 Kindern aus, die seit März an den Folgen von Mangelernährung gestorben sind. Die meisten von ihnen seien vor Kurzem gestorben.
Israel hatte den neuen Verteilmechanismus der GHF nach eigenen Angaben eingeführt, um zu verhindern, dass die islamistische Hamas Hilfsgüter abzweigt. Kritiker hingegen werfen Israel eine parteiische Instrumentalisierung lebensnotwendiger Hilfe vor. Zuvor hatten die UN für die rund zwei Millionen Palästinenser rund 400 Verteilstationen betrieben. Diese funktionieren weiterhin kaum, weil Israel deren Belieferung so gut wie gar nicht zulässt. An der Grenze zum Gazastreifen stehen laut gemeinnützigen Organisationen voll beladene Laster bereit, die nicht ins Land gelassen werden.
Der Gaza-Krieg hatte am 7. Oktober 2023 begonnen, als die Hamas Israel angriff. Dabei waren etwa 1200 Menschen getötet und mehr als 250 als Geiseln nach Gaza verschleppt worden. Seitdem wurden nach Angaben der Behörden bislang über 59.000 Menschen bei israelischen Angriffen im Gazastreifen getötet. Forscher gingen zuletzt von deutlich höheren Todeszahlen aus.
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