Der US-Präsident will der Harvard-Universität den Geldhahn abdrehen und begründet das mit dem Kampf gegen Antisemitismus. Einer Bundesrichterin scheint das allerdings nicht sehr schlüssig.

Der Rechtsstreit zwischen der US-Eliteuniversität Harvard und US-Präsident Donald Trump geht in eine neue Runde: Eine US-Bundesrichterin in Boston drängte die Trump-Regierung, die geplanten Milliarden-Einschnitte für Harvard zu begründen. Insbesondere müsse die Regierung erklären, wie die Kürzung von Bundesmitteln Studierende vor Antisemitismus auf dem Campus schützen solle, sagte Richterin Allison Burroughs laut US-Medienberichten bei einer Anhörung mit Anwälten beider Seiten.

Trump hatte der Richterin bereits vor dem Termin Parteilichkeit vorgeworfen. Die noch von Präsident Barack Obama ernannte Richterin sei eine "totale Katastrophe", schrieb er in Großbuchstaben auf seiner Onlineplattform Truth Social, das wisse er schon, bevor er ihr Urteil gehört habe. Der Präsident griff zugleich Harvard erneut scharf an. Die Universität sei "antisemitisch, antichristlich und antiamerikanisch", schrieb er.

Harvard hatte die Regierung im April verklagt, um eingefrorene Bundeszuschüsse in Höhe von mehr als zwei Milliarden Dollar (1,7 Milliarden Euro) zu erhalten. Trump begründet die Kürzungen mit propalästinensischen Demonstrationen auf dem Campus seit Beginn des Gaza-Krieges am 7. Oktober 2023. Harvard hatte sich überdies geweigert, Regierungsforderungen wie der Streichung von Diversitätsprogrammen und der Durchleuchtung seiner Studentinnen und Studenten nachzukommen.

Die Trump-Regierung kündigte zwischenzeitlich auch Einreiseverbote für neue ausländische Studierende der Universität an. Diese Maßnahme blockierte ein Gericht allerdings.

Harvard zählt zu den reichsten Universitäten weltweit. Ihr Vermögen wird auf rund 53 Milliarden US-Dollar geschätzt. Es speist sich nach Angaben der Hochschule vor allem aus Spenden. Auf die US-Zuschüsse kann die Hochschule dennoch nicht verzichten, wie Harvard-Präsident Alan Garber betonte. Im April warnte er in einer Erklärung, die Folgen der Übervorteilung durch die Regierung würden "schwerwiegend und lang anhaltend" sein.

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