Die katholische Kirche in Gaza-Stadt wird von einem israelischen Angriff getroffen. Es gibt mehrere Verletzte. Berichten zufolge schweben zwei Frauen in Lebensgefahr. Auch der Pfarrer der Gemeinde, der in regelmäßigem Kontakt mit Papst Franziskus stand, soll verletzt sein.
Bei israelischen Angriffen im Gazastreifen ist palästinensischen Berichten zufolge eine Kirche getroffen worden. Das lateinische Patriarchat in Jerusalem bestätigte, die katholische Kirche der Heiligen Familie im Zentrum der Stadt Gaza sei bei einem Angriff getroffen worden. Es habe mehrere Verletzte und Schäden am Gotteshaus gegeben.
Dem "Spiegel" zufolge hielten sich die Mehrheit der rund 650 verbleibenden Christen aus Gaza in der Kirche auf, um Schutz zu suchen. Der Angriff soll etwa um 10.30 Uhr stattgefunden haben, ohne Vorwarnung habe es eine laute Explosion gegeben. Beim Angriff wurde demnach auch der Pfarrer der Gemeinde, Gabriel Romanelli, verletzt. Romanelli stand in regelmäßigem Kontakt mit dem verstorbenen Papst Franziskus.
Die italienische Nachrichtenagentur Ansa berichtete unter Berufung auf die Umgebung des Patriarchen, zwei Frauen, die nach dem Angriff zunächst für tot gehalten wurden, weil sie keine Lebenszeichen mehr von sich gegeben hätten, hätten reanimiert werden können. Sie seien nun im Krankenhaus und schwebten in Lebensgefahr. Die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa hatte zuvor gemeldet, zwei Frauen seien getötet worden. Zwei Männer mussten laut Ansa ebenfalls mit schweren Verletzungen in eine Klinik eingeliefert werden.
Israels Außenministerium teilte mit, die Umstände des Vorfalls seien noch unklar. "Israel äußert tiefes Bedauern über die Schäden an der Kirche der Heiligen Familie in der Stadt Gaza und über jegliche zivile Opfer", hieß es in einer Mitteilung der Behörde weiter. "Israel greift niemals Kirchen oder religiöse Stätten an."
In dem Gotteshaus sind laut Wafa Vertriebene untergebracht. Im Gazastreifen lebten im Herbst 2023 noch rund 1.000 Christen, bei insgesamt mehr als zwei Millionen Einwohnern. Papst Leo XIV. wurde nach Angaben aus dem Vatikan in seiner Sommerresidenz Castel Gandolfo über den Vorfall informiert.
Auch Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni äußerte sich zu dem Vorfall. "Die Angriffe gegen die Zivilbevölkerung, die Israel seit Monaten demonstriert, sind inakzeptabel", so Meloni. Israels Armee betont stets, sie gehe gegen die Hamas und andere Terrororganisationen vor und unternehme Maßnahmen, um die Zivilbevölkerung im Gazastreifen dabei zu schonen.
Das lateinische Patriarchat in Jerusalem veröffentlichte ein Foto der Kirche, auf dem Schäden am Dach des Gotteshauses zu sehen sind. Die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa meldete weitere teils tödliche Angriffe Israels im Gazastreifen seit dem Morgen.
Seit dem Hamas-Angriff am 7. Oktober 2023 mit 1210 Toten und rund 250 Verschleppten, von denen einige immer noch im Gazastreifen festgehalten werden, geht Israel massiv militärisch in dem Küstenstreifen vor. Dabei wurden nach Angaben der Hamas-Behörden bislang mehr als 58.000 Menschen getötet. Forscher gingen zuletzt von noch höheren Zahlen aus.
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