In Südsyrien eskaliert die Gewalt zwischen sunnitischen Beduinen und Drusen. Regierungstruppen rücken in die Provinzhauptstadt Suweida ein und gehen gegen Letztere vor. Das wiederum ruft Israel auf den Plan.
Angesichts der fortdauernden Kämpfe zwischen Bevölkerungsgruppen in Syrien hat Israel erneut Regierungstruppen des Nachbarlandes angegriffen. Dies geschehe zum Schutz der religiösen Minderheit der Drusen und zu Israels Sicherheit, erklärten der Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und Verteidigungsminister Israel Katz. Die von Islamisten geführte Regierung in Damaskus habe Truppen in die Stadt Suwaida im Süden Syriens verlegt, um gegen die dort ansässigen Drusen vorzugehen. Die Truppenverlegung bedrohe auch das an die Region grenzende Israel.
Der syrische Verteidigungsminister Murhaf Abu Kasra erklärte indes, es gelte eine vollständige Waffenruhe. Regierungstruppen würden nur bei einem Angriff das Feuer eröffnen. Die Militärpolizei sei nach Suwaida beordert worden, um das Verhalten der Soldaten zu kontrollieren, meldete die staatliche Nachrichtenagentur Sana.
Dieser Darstellung widersprach der einflussreiche drusische Scheich Hikmat al-Hadschri. "Wir sind einem totalen Vernichtungskrieg ausgesetzt", sagte er in einer Videobotschaft. Er rief alle Drusen auf, sich "dieser barbarischen Kampagne mit allen verfügbaren Mitteln" entgegenzustellen. Ein Reporter in Suwaida beobachtete, wie syrische Panzerkonvois in die Stadt fuhren und auf Wohnviertel schossen.
Die jüngste Gewalt hatte am Sonntag mit Kämpfen zwischen Drusengruppen und Beduinen-Kämpfern begonnen. Die Drusen sind eine religiöse Minderheit, deren Glaube aus dem Islam hervorgegangen ist und die in Syrien, Israel und dem Libanon leben. Die Eskalation verdeutlicht die Schwierigkeiten der neuen syrischen Übergangsregierung unter Präsident Ahmed al-Scharaa. Diese hat seit dem Sturz von Baschar al-Assad im vergangenen Dezember Mühe, die Kontrolle über das an Israel grenzende Gebiet zu erlangen.
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