Die Lieferung von US-Langstreckenraketen an die Ukraine steht Medien zufolge im Raum. Washington wolle damit den Druck auf Russland erhöhen, heißt es. Präsident Trump soll Angriffe auf Ziele in Moskau und St. Petersburg befürworten.
US-Präsident Donald Trump hat die Ukraine laut übereinstimmenden Medienberichten dazu ermutigt, die Angriffe auf militärische Ziele tief im Inneren Russlands zu verstärken. Wie die "Financial Times" und die "Washington Post" unter Berufung auf interne Quellen melden, soll Trump den ukrainischen Präsidenten gefragt haben, ob er Moskau angreifen könne, falls die USA Langstreckenwaffen bereitstellen würden. Demnach fand das Telefonat der beiden Staatschefs am 4. Juli statt.
"Wolodymyr, kannst du Moskau treffen? ... Kannst du auch St. Petersburg treffen?", habe Trump in dem Gespräch gefragt. Selenskyj habe geantwortet: "Auf jeden Fall. Wir können, wenn Sie uns die Waffen geben."
Trump habe daraufhin seine Unterstützung signalisiert und die Strategie als Maßnahme beschrieben, "ihnen (den Russen) Schmerzen zuzufügen" und den Kreml an den Verhandlungstisch zu zwingen. Ein westlicher Beamter, der über das Telefonat informiert worden sei, sagte der "Financial Times", das Gespräch spiegele den wachsenden Wunsch der Ukraine-Partner wider, Langstreckenwaffen zu liefern, mit denen "der Krieg zu den Moskauern gebracht werden kann". Diese Meinung sei in den vergangenen Wochen auch von US-Beamten hinter vorgehaltener Hand geäußert worden.
Auslöser für das Gespräch mit Selenskyj am 4. Juli sei Trumps Telefonat mit Kremlchef Wladimir Putin einen Tag zuvor gewesen, welches der US-Präsident später als "schlecht" bezeichnete. Der "Washington Post" zufolge skizzierte Putin in dem Telefonat eine neue Offensive, mit dem Ziel, innerhalb von 60 Tagen alle beanspruchten Gebiete in der Ukraine zu erobern.
In der vergangenen Woche sollen US-Vertreter der Ukraine eine Liste mit möglichen Waffensystemen übermittelt haben, die Kiew möglicherweise über Drittländer zur Verfügung gestellt werden könnten. Bekannt ist laut der "Washington Post", dass Trump mit dem Gedanken spielt, die Ukraine mit Marschflugkörpern vom Typ Tomahawk auszustatten. Eine Lieferung des Waffensystems sei noch am Freitag Gesprächsthema gewesen.
Trumps Schritt markiert der "Financial Times" zufolge eine deutliche Abkehr von seiner bisherigen Haltung zum russischen Angriffskrieg und seinem Wahlversprechen, die Beteiligung der USA an ausländischen Konflikten zu beenden. Obwohl noch unklar sei, ob Washington solche weitreichenden Waffen tatsächlich liefern werde, verdeutliche die Diskussion Trumps wachsende Frustration über Putins Weigerung, auf Waffenstillstandsverhandlungen einzugehen.
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