Donald Trump nimmt schon mehrmals Abstand von Wladimir Putin - und geht dann doch wieder auf ihn zu. Ob dies nach den jüngsten Drohungen des US-Präsidenten wieder der Fall sein wird, ist noch unklar. Trump lässt jedoch weiter eine Tür offen.

US-Präsident Donald Trump will trotz seiner Enttäuschung über die Ergebnisse der bisherigen Gespräche die Verhandlungen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin nicht aufgeben. "Ich bin von ihm enttäuscht, aber ich habe mit ihm noch nicht abgeschlossen", sagt Trump dem britischen Sender BBC.

Man führe ein gutes Gespräch und sei kurz vor einer Einigung, "und dann reißt er ein Gebäude in Kiew nieder", fügte Trump als Bekräftigung seiner Kritik an Putin hinzu. Auf die Frage, ob er dem russischen Staatschef vertraue, antwortete der US-Präsident: "Ich vertraue fast niemandem." Er habe bereits viermal geglaubt, ein Abkommen mit Russland sei in Reichweite - und wurde jedes Mal enttäuscht.

Am Montag hatte er neue Waffenlieferungen an die Ukraine angekündigt. Zugleich drohte er Russland und dessen Handelspartnern mit Sanktionen und hohen Zöllen, sollte die Führung in Moskau binnen 50 Tagen keinem Friedensabkommen zustimmen. Die Ankündigung gilt als Kurswechsel nach erfolglosen Bemühungen um ein Entgegenkommen Russlands im Ukraine-Krieg.

Trump: Nato nicht mehr obsolet

Im Gespräch mit ntv schätzt Politologe Thomas Jäger: "Trump will nicht der sein, der die Ukraine verliert." Er habe einen Kompromiss gesucht, nach langer Zeit jedoch festgestellt, dass Putin gar keinen wolle. Außerdem käme eine Menge Druck aus der eigenen Partei und der Öffentlichkeit.

Trump hatte zu Beginn der Woche angekündigt, den Europäern Waffen für die Ukraine zu verkaufen. Deutschland und die USA bereiten derzeit die Lieferung von zwei weiteren Patriot-Luftverteidigungssystemen im Wert von etwa zwei Milliarden Euro in die Ukraine vor. Finanziert werden soll die Lieferung von Deutschland.

In dem BBC-Interview sprach Trump auch über die Nato, die er einst als "obsolet" bezeichnet hatte. Das Gegenteil sei nun der Fall, sagte der US-Präsident, da das Bündnis "seine eigenen Rechnungen" bezahle. Unter dem Eindruck von Russlands Krieg gegen die Ukraine und auf Drängen Trumps hatten die Nato-Staaten bei einem Gipfel im Juni vereinbart, spätestens ab 2035 jährlich fünf Prozent des Bruttoinlandsprodukts in Verteidigung und Sicherheit zu investieren. Bisher lag das Ziel bei zwei Prozent.

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