Bundesgesundheitsministerin Nina Warken (CDU) will ein drohendes Milliardenloch in der Pflege abwenden. Um die Beitragssätze stabil zu halten, „brauchen wir kurzfristig mehr Unterstützung aus dem Haushalt“, sagte Warten im ZDF-„Morgenmagazin“. Ansonsten sei eine Beitragserhöhung im Januar zu befürchten. „Die wollen wir gern abwenden.“
Darüber hinaus bedarf es einer grundlegenden Reform der Pflegeversicherung. Warken möchte dabei auch stärkere Anreize zur privaten Vorsorge schaffen. Das sei dringend nötig, um die Pflege zukunftsfest zu gestalten, sagte sie weiter. Auch eine Verpflichtung zu privater Vorsorge hält die Ministerin demnach für denkbar.
Bund und Länder beginnen am Nachmittag mit der Arbeit an einer umfassenden Pflegereform. Erstmals berät Warken mit ihren Kollegen aus den Bundesländern sowie den kommunalen Spitzenverbänden. Die Arbeitsgruppe soll laut Koalitionsvertrag noch in diesem Jahr Reformvorschläge machen.
Ziele der angestrebten Veränderungen sind laut schwarz-rotem Koalitionsvertrag unter anderem „die nachhaltige Finanzierung und Finanzierbarkeit der Pflegeversicherung“ und eine Stärkung sowohl der ambulanten wie auch der häuslichen Pflege. Wenn die Vorschläge der Kommission umgesetzt werden, „hoffen wir darauf, die Beitragssätze stabil halten zu können“, sagte die CDU-Politikerin.
Vor der ersten Sitzung warnt die gesetzliche Krankenversicherung davor, das Lösen der Finanzierungsprobleme erneut in die Zukunft zu verschieben. Die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) schlägt vor, dass Bedürftige im ersten Betreuungsjahr künftig je nach Pflegegrad noch keine größeren Leistungsansprüche an die Pflegekassen haben sollen.
Die Pflegeversicherung hatte das vergangene Jahr mit einem Defizit von 1,54 Milliarden Euro abgeschlossen. Der allgemeine Beitragssatz stieg zum Jahreswechsel von 3,4 auf 3,6 Prozent; je nach Kinderzahl gibt es Zu- und Abschläge. Der Haushaltsentwurf für 2025 sieht vor, dass die Pflegeversicherung dieses Jahr 500 Millionen und nächstes Jahr 1,5 Milliarden Euro als Darlehen vom Bund erhält.
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