Der Vorsitzende der Grünen, Felix Banaszak, empfindet den Bundestagswahlerfolg der Linken als positives Signal. „Erst einmal ist der Erfolg der Linken bei der Bundestagswahl eine Ermutigung“, sagte er dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND). „Nicht, weil ich alles an der Linken toll finden würde – das tue ich nicht. Aber es zeigt, dass es den Wunsch nach einem glaubwürdigen Gegenentwurf zum politischen Rechtsruck, zum autoritären Kulturkampf gibt.“
Auch eine Zusammenarbeit könnte Banaszak sich vorstellen: Da, wo gemeinsame Interessen existierten, bei der Mobilisierung der Zivilgesellschaft oder der parlamentarischen Kontrolle der Regierung, „werden wir sicher auch mal zusammenarbeiten, fügte Banaszak hinzu. „Aber da, wo die Linke weiter auf Blindflug ist – im Umgang Russlands mit der Ukraine etwa – werde ich das auch sehr klar benennen.“
Der Europaabgeordnete der Grünen, Rasmus Andresen, hat ebenfalls die eigene Partei aufgefordert, den Kurs zu ändern und stärker mit der Linken zu kooperieren. „Einfach draufhauen wie andere Oppositionsparteien ist zu einfach“, sagte er dem RND. „Allerdings müssen wir das Staatstragende ein Stück weit ablegen und populistischer werden. Populistisch im Sinne von mutiger, streitbarer und populärer. Es reicht nicht, abstrakt für unsere Demokratie zu kämpfen und Brandmauern aufzustellen, wir müssen die sozialen und wirtschaftlichen Sorgen ins Zentrum rücken.“
Andresen fügte hinzu: „Wir sollten daran arbeiten, dass 2029 Mehrheiten jenseits der Union und Kanzler Merz möglich sind. Dazu sollten wir bei allem tagespolitischen Wettbewerb auch Schritte auf SPD und Linkspartei zugehen. Ich würde mir eine engere Zusammenarbeit in der Opposition mit der Linkspartei wünschen.“
Liebäugelt Wagenknecht-Partei mit der AfD?
Zustimmung erhielt die Idee auch vom Bundestagsabgeordneten der Linken und ehemalige Bundesgeschäftsführerin Caren Lay: „Wir sind in Konkurrenz zueinander. Wir müssen das Verhältnis zu den Grünen neu justieren und miteinander sprechen. Denn wir erleben politisch massive Rückschritte“, sagte er dem RND. Die entscheidende Frage laute im Augenblick, warum die Kräfte rechts der politischen Mitte so dominant seien, betonte Lay und stellte fest: „Vielleicht ist da ja auch im linken Lager etwas schiefgelaufen.“
Zuvor war eine Diskussion über die Zusammenarbeit des Bündnis Sahra Wagenknecht und der AfD entbrannt. Tatsächlich zeigte sich BSW-Chefin offen für politische Gespräche mit der AfD auch auf Bundesebene. Aktuell gebe es dies nicht, das sei eine Phantomdiskussion, sagte die Vorsitzende des Bündnisses Sahra Wagenknecht. „Aber wenn Sie mich fragen, ob ich auch mit Herrn Chrupalla reden würde, wenn es einen konkreten Anlass dafür gäbe, wie es in Thüringen bei dem Gespräch der Fraktionsvorsitzenden der Fall war: ja selbstverständlich.“ Bei anderen Parteien stieß dies auf Kritik.
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