Im Konflikt um das iranische Atomprogramm hat sich die islamische Republik offen für die Wiederaufnahme von Gesprächen mit den USA gezeigt. „Wir sind für Diplomatie“, sagte der iranische Vize-Außenminister Madschid Tacht-Rawantschi am Donnerstag dem US-Sender NBC News. Vorausgesetzt, die US-Regierung könne Teheran „davon überzeugen, dass sie während der Verhandlungen keine militärische Gewalt einsetzt“, fügte er hinzu.
Dies sei „von entscheidender Bedeutung“ für die Führung in Teheran, „um in einer Position für Entscheidungen über zukünftige Gesprächsrunden zu sein“, sagte Tacht-Rawantschi weiter.
Zuvor hatte das US-Nachrichtenportal Axios von einem möglichen Treffen zwischen dem US-Sondergesandten für den Nahen Osten, Steve Witkoff, und Irans Außenminister Abbas Araghtschi berichtet. Beide könnten in der kommenden Woche in Oslo zusammenkommen, wie Axios unter Berufung auf anonyme Quellen berichtete. Weder Teheran noch Washington bestätigten ein mögliches Treffen. Noch am Montag hatte Araghtschi gesagt, dass es wahrscheinlich „noch mehr Zeit“ brauche, bis Teheran an den Verhandlungstisch zurückkehre.
Der Iran und die USA hatten vor dem Beginn der israelischen Angriffswelle auf den Iran am 13. Juni ihre Verhandlungen über das iranische Atomprogramm wieder aufgenommen. Seit dem 12. April kamen Vertreter beider Staaten fünf Mal zusammen. Ein sechstes, für den 15. Juni geplantes Treffen, kam aufgrund der israelischen Angriffe nicht zustande.
Israel hatte seinen Großangriff auf den Iran mit dem fortgeschrittenen iranischen Atom- und Raketenprogramm und die Bedrohung für die Existenz des israelischen Staats begründet. Der Iran attackierte Israel danach seinerseits mit Raketen und Drohnen. Am 22. Juni griffen die USA die drei iranischen Atomanlagen Fordo, Isfahan und Natanz an. Seit dem 24. Juni gilt ein Waffenstillstand.
Infolge der Angriffe der USA und Israels setzte der Iran die Zusammenarbeit mit der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) aus, die die Urananreicherung des Landes kontrollieren soll. Westliche Staaten werfen dem Iran vor, nach Atomwaffen zu streben. Teheran bestreitet das. 2015 hatten Russland, China, die USA, Deutschland, Frankreich und Großbritannien ein Atomabkommen mit dem Iran geschlossen. 2018 kündigten die USA das Abkommen einseitig auf, der Iran fuhr daraufhin seine Urananreicherung wieder hoch.
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