Im vergangenen Sommer gibt Kiew die Entwicklung eigener Gleitbomben bekannt. Nun zeigen Aufnahmen den Abwurf eines Prototyps. Die Waffe des Herstellers Medoid soll über eine Reichweite von 60 Kilometern verfügen.

Die Ukraine hat Aufnahmen einer Gleitbombe aus eigener Herstellung veröffentlicht. Wie das Portal Defense Express exklusiv berichtet, arbeitet das ukrainische Konstruktionsbüro Medoid an der Waffe, die derzeit Tests durchläuft. Ein kurzer Videoclip zeigt, wie die Gleitbombe im Flug von einem Su-24-Jet abgeworfen wird.

Dem Bericht zufolge orientieren sich die Entwickler an russischen UMPK-Gleitbomben. Dabei handelt es sich um frei fallende Bomben, häufig aus der Sowjetzeit, die durch Bausätze gleitfähig gemacht werden.

"Das Lenk- und Gleitmodul für die 500-Kilogramm-Bombe ist eine Eigenentwicklung", sagt ein Vertreter von Medoid gegenüber dem Portal. "Die Flügel lassen sich in wenigen Minuten einfach anbringen, und die Integration ist problemlos." Ukrainische Unternehmen seien für die Mehrheit der Komponenten verantwortlich. Das Navigationsmodul stamme aus eigener Herstellung. Aktuell erwäge man aber auch, ein System aus Frankreich zu testen. Es soll die Widerstandsfähigkeit gegen elektronische Kriegsführung gewährleisten.

Die Gleitbombe von Medoid verfügt laut Defense Express über eine Reichweite von bis zu 60 Kilometern. Derzeit arbeite man daran, diese auf 80 Kilometer zu erhöhen. "Wir befinden uns derzeit in der Testphase", so der Medoid-Vertreter. Die ersten Versuche seien positiv verlaufen. "Es sind noch etwa zehn weitere Testabwürfe erforderlich, danach muss das Produkt eine Bewertung durch das Verteidigungsministerium bestehen." Das größte Hindernis sei derzeit die Finanzierung. Die Kosten für einen Prototyp würden rund 25.000 US-Dollar betragen.

Bereits im vergangenen September kursierte im Internet ein Video eines ukrainischen Su-24-Jets mit einer unbekannten Waffe unter dem Flügel. Dabei soll es sich um eine in der Entwicklung befindlichen Gleitbombe gehandelt haben. Die Entwicklung eigener Gleitbomben kündigte Kiew offiziell im Sommer 2024 an.

Russland setzt Gleitbomben seit Monaten in hohen Stückzahlen gegen die Ukraine ein, um sowoh militärische als auch zivile Ziele zu bombardieren. Sie sind deutlich günstiger als etwa ballistische Raketen. An der Front gehen schwere Gleitbombenangriffe auf ukrainische Stellungen häufig russischen Infanterieangriffen voraus. Die Ukraine setzt bereits US-Bomben vom Typ JDAM und französische AA SM "Hammer" ein, die nach einem ähnlichen Prinzip funktionieren.

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