Zwölf Tage lang wird der Iran von Israel und später auch den USA angegriffen. Inzwischen gilt eine Waffenruhe. Während Israel seinen Luftraum vor Tagen bereits geöffnet hat, steht der Flugverkehr im Iran noch still. Immerhin haben viele Iraner wieder Zugang zum Internet.
Nach den Angriffen Israels und der USA auf iranische Ziele beginnt sich das öffentliche Leben in der Islamischen Republik allmählich zu normalisieren. Die Regierung hob eigenen Angaben zufolge die im Krieg verhängte Internetsperre auf. "Der Zugang zum Internet ist wieder normalisiert", teilte Kommunikationsminister Sattar Haschemi mit. Die große Mehrheit der Bevölkerung war knapp eine Woche fast vollständig vom Zugriff auf ausländische Internetseiten abgeschnitten, darunter waren auch viele Messengerdienste.
Menschen in Teheran berichteten am Mittag, dass sie wieder auf ausländische Internetinhalte zugreifen können. Teilweise gibt es demnach jedoch noch Einschränkungen, Seiten laden langsam oder gar nicht.
Offiziell hatten die Sicherheitsbehörden die Maßnahme mit militärischen Notwendigkeiten zum Schutz vor Angriffen des Erzfeindes Israel begründet. Viele Menschen im Land, die sich frei informieren wollen, glaubten dieser Darstellung nicht. Sie warfen der Staatsführung vor, Berichte über das Kriegsgeschehen zensieren zu wollen.
Der iranische Luftraum soll laut Regierungsangaben noch mindestens bis Donnerstag geschlossen bleiben. Erst ab 12.30 Uhr (MESZ) könnte dann wieder regulärer Flugbetrieb aufgenommen werden, sagte ein Sprecher des Infrastrukturministeriums laut der Nachrichtenagentur Mehr. Alaeddin Rafisadeh, einer von mehreren Vizepräsidenten und Leiter der Verwaltungs- und Rekrutierungsorganisation des Irans, schrieb auf X, dass Behörden und staatliche Einrichtungen erst ab Samstag, den 28. Juni wieder wie gewohnt arbeiten würden.
Israel hatte seinen Luftraum nach den US-Angriffen auf Ziele im Iran bereits am Sonntag wieder geöffnet. Direkt nach Beginn der israelischen Angriffe im Iran vor mehr als einer Woche war der Luftraum gesperrt worden. Seitdem waren jedoch einige Sonderflüge auf dem Flughafen bei Tel Aviv gestartet und gelandet. Dabei wurden gestrandete Israelis aus dem Ausland heimgebracht und Ausländer ausgeflogen.
Regime-Befürworter feiern die Armee
In Teheran waren am Dienstagabend Regierungsbefürworter zu einer staatlich organisierten Feier zusammengekommen, um den Streitkräften ihre Anerkennung auszudrücken. Das berichteten mehrere iranische Nachrichtenagenturen. Bei der Demonstration wurden iranische Nationalflaggen und Banner mit Parolen geschwenkt, die eine Unterstützung der politischen Führung in Teheran ausdrücken.
Viele Teheraner hatten die Stadt aus Sorge vor Angriffen verlassen - in den Norden ans Kaspische Meer, in kleinere Städte auf dem Land oder in Richtung der Grenzen. Viele Supermärkte waren fast leergekauft, wenn nicht geschlossen. Es gab Wasser- und Stromausfälle. Eine große Welle der Rückkehr ist bisher noch ausgeblieben.
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