Nach den Angriffen Israels und der USA will der Iran vorerst nicht mehr mit der Internationalen Atomenergiebehörde zusammenarbeiten. Der Parlamentschef wirft der IAEA einen Mangel an "Objektivität" vor - und stellt eine Bedingung für eine erneute Kooperation.

Das iranische Parlament hat für die Aussetzung der Zusammenarbeit mit der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA gestimmt. Die Kooperation werde erst wieder aufgenommen, "wenn die Sicherheit der Atomanlagen garantiert wird", sagte Parlamentssprecher Mohammad Bagher Ghalibaf im Staatsfernsehen. "Die Internationale Atomenergieagentur, die sich geweigert hat, die Angriffe auf die iranischen Nuklearanlagen auch nur annähernd zu verurteilen, hat ihre internationale Glaubwürdigkeit zur Debatte gestellt", fügte er hinzu.

Ghalibaf hatte den Schritt bereits am Montag angekündigt und der IAEA einen Mangel an "Objektivität und Professionalität" vorgeworfen. IAEA-Chef Grossi hatte den Iran nach den US-Angriffen auf drei Atomanlagen im Land am Montag aufgefordert, der Behörde Zugang zu den Anlagen zu gewähren, um die Bestände des angereicherten Urans überprüfen zu können. "Wir müssen den Inspektoren ermöglichen zurückzukehren und eine Bestandsaufnahme der Uranvorräte vorzunehmen, insbesondere der 400 Kilogramm, die auf 60 Prozent angereichert sind", sagte Grossi am Montag zu Beginn einer Krisensitzung der IAEA.

Am Dienstag war nach zwölf Tagen Krieg eine Waffenruhe zwischen Israel und dem Iran in Kraft getreten. Israel hatte am 13. Juni einen Großangriff auf den Iran gestartet und bombardierte tagelang insbesondere Atomanlagen und militärische Einrichtungen in dem Land. Der Iran attackierte Israel daraufhin im Gegenzug mit Raketen und Drohnen.

Die USA waren in der Nacht zum Sonntag in den Krieg zwischen Israel und dem Iran eingetreten und hatten die iranischen Atomanlagen Fordo, Natans und Isfahan angegriffen. Der Iran attackierte daraufhin am Montag die US-Luftwaffenbasis Al-Udeid in Katar.

Die Urananreicherung durch den Iran über das für zivile Zwecke benötigte Ausmaß hinaus sorgt international seit Jahrzehnten für Spannungen. Der Westen wirft dem Iran vor, Atomwaffen anzustreben, was Teheran bestreitet. Im Juni hatte die IAEA eine Resolution verabschiedet, die Teheran wegen der "Nichteinhaltung" seiner Verpflichtungen in Bezug auf sein Atomprogramm kritisiert.

Haftungsausschluss: Das Urheberrecht dieses Artikels liegt bei seinem ursprünglichen Autor. Der Zweck dieses Artikels besteht in der erneuten Veröffentlichung zu ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Anlageberatung dar. Sollten dennoch Verstöße vorliegen, nehmen Sie bitte umgehend Kontakt mit uns auf. Korrektur Oder wir werden Maßnahmen zur Löschung ergreifen. Danke