Aussagen von Dmitri Medwedew erwecken den Eindruck, Moskau könnte dem Iran Atomwaffen liefern. Von Donald Trump gibt es dafür deutlich Kritik - und der Vizechef des nationalen Sicherheitsrats rudert zurück.

Russlands Ex-Präsident Dmitri Medwedew hat Drohungen zu möglichen Atomlieferungen von Drittstaaten an den Iran nach einem Rüffel von US-Präsident Donald Trump rhetorisch entschärft. Er verurteile zwar den US-Raketenschlag gegen Iran, schrieb er auf Englisch bei der Plattform X. "Aber Russland hat nicht die Absicht, Atomwaffen an den Iran zu liefern, weil wir im Gegensatz zu Israel Mitglied des Atomwaffensperrvertrags sind", schrieb der als Vizechef des nationalen Sicherheitsrats immer noch einflussreiche Politiker.

Medwedew hatte zunächst Spekulationen ausgelöst, als er bei seiner Kritik am US-amerikanischen Beschuss iranischer Atomanlagen schrieb, dass nun eine Reihe von Staaten bereit sei, Teheran Atomsprengköpfe zu liefern. Medwedew nannte keine bestimmten Länder.

Trump hatte daraufhin verbal zurückgeschlagen: Habe Medwedew wirklich das N-Wort (gemeint sind Nukleardrohungen) gesagt, fragte der US-Präsident auf seiner eigenen Plattform Truth Social. Das N-Wort solle nicht so beiläufig genutzt werden, forderte er. Aus diesem Grund sei auch Wladimir Putin russischer Präsident und nicht mehr Medwedew.

Moskau ist gegen Irans atomare Bewaffnung

Medwedews ursprüngliche Drohung deckt sich nicht mit der offiziellen russischen Haltung. Moskau verteidigt zwar eine friedliche Atomnutzung im Iran, ist aber gegen dessen atomare Bewaffnung. Der 59-Jährige galt zu seiner Zeit im Kreml von 2008 bis 2012 als liberaler Hoffnungsträger. Seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine fällt er öffentlich aber vor allem mit aggressiven und scharfmacherischen Äußerungen auf. Ihm wird unterstellt, ein Alkoholproblem zu haben.

Der russische Präsident Wladimir Putin hatte am Montag den Außenminister des Iran, Abbas Araghtschi, in Moskau empfangen. Der Kreml-Chef bot dem Iran angesichts der Luftangriffe Israels und der USA Unterstützung an, blieb aber ansonsten vage. Das Institut für Kriegsstudien schrieb in einer Einschätzung, dass Russland aufgrund seines Krieges in der Ukraine wahrscheinlich nur begrenzt in der Lage sei, Teheran direkt zu unterstützen, und sich deswegen vorerst wohl mit diplomatischen Angeboten begnüge.

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