Was viele befürchtet haben, ist eingetreten: Der Iran greift US-Basen im Nahen Osten an. Ob die Angriffe Schaden angerichtet haben, ist noch unklar. Zumindest in Katar sollen alle Raketen abgefangen worden sein.

Der Iran hat den US-Stützpunkt Al-Udeid in Katar angegriffen. Auf die größte US-Militärbasis der Region seien Raketen abgefeuert worden, meldete die staatliche Nachrichtenagentur Tasnim. Irans Staatsfernsehen nannte die Angriffe eine "heftige" Antwort auf die "Aggression" der USA. Laut US-Verteidigungsministerium gab es keine Verletzten auf dem Stützpunkt. Das katarische Verteidigungsministerium meldete, man habe die Raketen abgefangen. Ein Reporter der US-Nachrichtenseite Axios berichtete unter Berufung auf israelische Kreise, der Iran habe sechs Raketen auf US-Stützpunkte in Katar abgefeuert.

Einem US-Medienbericht zufolge hatte der Iran den Angriff auf den US-Stützpunkt in Katar mit dortigen Behörden abgesprochen. Zudem habe es eine Vorwarnung gegeben, um die Zahl der Opfer so gering wie möglich zu halten, berichtet die "New York Times" unter Berufung auf drei iranische Regierungsvertreter, die mit den Plänen vertraut seien.

Die iranischen Nachrichtenagenturen Tasnim und Irna hatten außerdem gemeldet, auch der US-Stützpunkt im Irak sei angegriffen worden. Über einen etwaigen Angriff dort sind bislang aber keine Informationen bekannt geworden. Der Einsatz vom Montag auf die US-Basen trage den Namen "Verkündung des Sieges", berichtete Tasnim. Kurz vor den ersten Meldungen aus dem Iran waren nach Angaben eines Mitarbeiters der Nachrichtenagentur Reuters Explosionen in Katars Hauptstadt Doha zu hören gewesen.

Symbolische Zahl von Bomben

Nach eigenen Angaben setzte der Iran dieselbe Zahl von Bomben ein, die die USA bei dem Angriff auf die iranischen Atomanlagen benutzt hätten. Die US-Basis sei weit entfernt von bewohntem Gebiet gelegen. An Katar gerichtet heißt es, der Einsatz stelle keinerlei Bedrohung für "unseren freundlichen und brüderlichen Nachbarn dar".

Die USA hatten am Wochenende iranische Atomanlagen beschossen, der Iran daraufhin mit Vergeltung gedroht und seither Israel mit Raketen und Drohnen attackiert. Laut "New York Times" verspürte der Iran auch die Notwendigkeit, einen symbolischen Gegenschlag gegen die USA auszuführen. Man habe jedoch beiden Seiten eine Möglichkeit offenlassen wollen, die Kämpfe zu beenden.

Katar verurteilte den iranischen Angriff dennoch scharf. Es handle sich um eine "eklatante Verletzung" der Souveränität und des Luftraums des Landes. "Katar behält sich das Recht vor, direkt und in einem dem Ausmaß dieser offensichtlichen Aggression angemessenen Rahmen sowie im Einklang mit dem Völkerrecht zu reagieren", erklärte der Sprecher des Außenministeriums Madschid al-Ansari.

Israel will Krieg möglichst schnell beenden

Israel strebt nach einem Medienbericht ein Ende des Kriegs mit dem Iran bis Ende der Woche an. Der öffentlich-rechtliche Kan-Sender berichtete dies unter Berufung auf israelische Sicherheitskreise. Israel habe die meisten seiner Kriegsziele im Iran erreicht. In Israel umfasst das Wochenende Freitag und Samstag, am Sonntag beginnt die Arbeitswoche.

Es stelle sich allerdings die Frage, welche Ziele die iranische Führung nach den Angriffen auf US-Ziele in Katar noch verfolge, hieß es weiter in dem Kan-Bericht. Man warte in Israel auf die Entscheidung des obersten Führers der Islamischen Republik, Ali Chamenei, nach den US-Angriffen auf iranische Atomanlagen. Sollten die USA nach den iranischen Gegenangriffen noch weiter in den Krieg einsteigen, werde auch Israel seine Attacken fortsetzen, "um die Erfolge weiter zu vertiefen".

Nachbarstaaten sperren Luftraum

Vor den Explosionen hatte Katar vorübergehend seinen Luftraum gesperrt. Dies sei ein Teil der Maßnahmen angesichts der jüngsten Entwicklungen in der Region, hatte das Außenministerium auf X mitgeteilt. Das diene der Sicherheit der Bürger von Katar wie auch von Besuchern.

Das US-Verteidigungsministerium teilte mit, man beobachte die Lage angesichts der Bedrohung sehr genau. Nach dem iranischen Angriff schlossen auch die Golfstaaten Bahrain und Kuwait ihre Lufträume.

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