Auch Stunden nach dem US-Angriff auf die Atomanlagen des Iran ist noch vieles unklar. Erste Analysen zeigen aber offenbar: Die US-Bomben haben die Anlage in Fodor nicht komplett zerstört. Möglich ist auch, dass das Mullah-Regime das Uran ohnehin vorher weggeschafft habe.

Die iranische Atomanlage in Fordo wurde bei dem nächtlichen US-Angriff offenbar nicht zerstört. Die "New York Times" berichtet dies mit Verweis auf einen US-Beamten, der anonym bleiben wollte. Demnach habe der Angriff mit den B-2-Tarnkappenjets und den bunkerbrechenden Bomben die Anlage zwar schwer beschädigt, aber nicht zerstört. Aktuell ist unklar, wie groß der Schaden wirklich ist.

Wie die "NYT" weiter berichtet, komme auch eine erste israelische Analyse zu diesem Ergebnis. Die Rede ist dort von "ernsthaftem Schaden", aber nicht von Zerstörung. Die US-Zeitung beruft sich dabei auf zwei israelische Beamte, die mit den Vorgängen vertraut seien. Es habe zudem den Anschein, dass der Iran das Equipment in Fordo, darunter auch das Uran, vor den Angriffen weggeschafft habe. Weder die US-amerikanische, noch die israelische Analyse seien jedoch final, heißt es.

Wegen ihrer besonderen Lage ist die Atomanlage in Fordo nur schwer zu zerstören. Sie liegt Dutzende Meter unter der Erde, Teile der Anlage werden durch einen Berg zusätzlich geschützt. Die USA haben bei ihren Angriffen deshalb erstmals die massiven Bunkerbrecher vom Typ GBU-57 eingesetzt. Diese kann sich Berichten zufolge rund 60 Meter tief in den Untergrund bohren, um dort ihre bis zu 2,3 Tonnen schwere Sprengstoffladung zu zünden. Ein hochrangiger US-Beamter räumte ebenfalls ein, dass der amerikanische Angriff auf den Standort Fordo die stark befestigte Anlage nicht zerstört, sondern schwer beschädigt habe, sodass sie aber "vom Tisch" sei.

Der Bau in Fordo war unter Missachtung von UN-Resolutionen erfolgt und wurde der IAEA im September 2009 zur Kenntnis gebracht. Die in bergigem Gebiet nahe einer Militärbasis gelegene Anlage wurde von Teheran zunächst als "Hilfsgelände" für den Fall von Luftangriffen bezeichnet, bevor Teheran mitteilte, dass es sich um eine Anlage zur hohen Anreicherung von Uran handele, die Platz für 3000 Zentrifugen biete. In Fordo wurden 2023 auf 83,7 Prozent angereicherte Uranpartikel entdeckt. Der Iran bezeichnete diese als Produkt "unbeabsichtigter Schwankungen" während des Anreicherungsprozesses.

Die USA hatten in den Morgenstunden an der Seite Israels in den Krieg gegen den Iran eingegriffen und laut US-Präsident Donald Trump Irans "entscheidende Anlagen zur Uran-Anreicherung" komplett zerstört. Bombardiert wurden drei Anlagen, darunter war auch die gut befestigte unterirdische Uran-Anreicherungslage Fordo. Irans staatliche Nachrichtenagentur Irna berichtete allerdings nur, dass ein Teil des Bereichs um die Uran-Anreicherungsanlage Fordo beschädigt worden sei. Laut Außenminister Abbas Araghtschi ist der Iran noch damit beschäftigt, den genauen Schaden zu untersuchen.

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