Für Kanzler Merz macht Israel im Iran die "Drecksarbeit" für andere - was zu Empörung in der Teilen der Regierung und der Opposition führt. Das iranische Regime reagiert sichtlich verärgert und reagiert nun.
Nach der Äußerung von Bundeskanzler Friedrich Merz, wonach Israel im Iran für andere die "Drecksarbeit" mache, hat der Iran den deutschen Botschafter in Teheran einbestellt. "Nach den schändlichen Äußerungen des deutschen Kanzlers zur Unterstützung der Aggression Tel Avivs gegen unser Land, ist der Botschafter dieses Landes zum Außenministerium einbestellt worden", berichtete das iranische Staatsfernsehen. Deutscher Botschafter im Iran ist der Diplomat Markus Potzel.
Merz hatte am Dienstag am Rande des G7-Gipfels in Kanada Israels Militäreinsatz gegen den Iran gewürdigt. "Das ist die Drecksarbeit, die Israel macht für uns alle", sagte der Kanzler dem ZDF. "Ich kann nur sagen, größten Respekt davor, dass die israelische Armee, die israelische Staatsführung, den Mut dazu gehabt hat, das zu machen." Die Äußerungen sorgten auch in Deutschland für Kritik, unter anderem vom Koalitionspartner SPD.
Der Iran bestellte am Mittwoch auch die Schweizer Botschafterin in Teheran ins Außenministerium. Grund seien "verantwortungslose und bedrohende Äußerungen" von US-Präsident Donald Trump, berichtete das Staatsfernsehen. Die Schweizer Botschaft vertritt die Interessen der USA im Iran. Die Vereinigten Staaten haben keine eigene Botschaft in Teheran.
Israel verteidigt Merz
Unterstützung für Merz kam von Israels Botschafter Ron Prosor. "Bundeskanzler Friedrich Merz hat die Realitäten im Nahen Osten mit seiner Wortwahl klar beschrieben", sagte Prosor. "Das iranische Atomprogramm richtet sich vordergründig gegen Israel, bedroht aber die Sicherheit der ganzen Welt", sagte er. "Die Raketen, die gerade Tel Aviv und Jerusalem treffen, bedrohen auch Berlin, Paris und London. Die Lieferkette des Terrors muss unterbrochen werden."
Teilweise sei das schon der Fall, meint Prosor. "Waffenlieferungen für den Krieg gegen die Ukraine wurden empfindlich gestört. Die Angriffe der Huthis auf die Seefahrt zwischen Europa und Asien haben nachgelassen." Die europäische Reaktion werde weltweit sehr genau beobachtet. "Sie ist ein Lackmustest, für die Frage, ob die Europäer bereit sind, für ihre Werte und Interessen eigenständig einzustehen."
Kanzleramtschef: Geht auch um Raketen
Auch Kanzleramtschef Thorsten Frei verteidigte Merz. "Das, was der Bundeskanzler ausgedrückt hat mit seinen Worten, war, dass es auch in unser aller Interesse nicht sein kann, dass ein Terrorregime wie das iranische Mullah-Regime in Besitz der Atomwaffe ist", sagte der CDU-Politiker.
Es gehe aber nicht nur um die Atomwaffen. "Auch die Raketentechnologie im Iran ist so, dass Mittelstreckenraketen eben sehr weitreichende Ziele auch in Europa erreichen können. Und deshalb können wir nicht so tun, als ginge uns das alles nichts an", so Frei.
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