Eine Entspannung im Israel-Iran-Krieg ist nicht in Sicht. In beiden Ländern sitzen Tausende Deutsche fest. Für Ausreisewillige in Israel organisiert das Auswärtige Amt nun Sonderflüge aus dem benachbarten Jordanien. Wer im Iran festsitzt, hat schlechtere Karten.

Nach der militärischen Eskalation zwischen Israel und dem Iran werden erste Deutsche mit Sonderflügen über Jordaniens Hauptstadt Amman aus der Region gebracht. Im Laufe des Tages werde es einen ersten "kommerziellen Sonderflug" für knapp 200 Passagiere geben, sagte ein Sprecher des Auswärtigen Amts in Berlin. Am Donnerstag werde es einen zweiten Sonderflug geben.

"Das ist keine Rückholaktion oder auch keine Evakuierung", hob der Außenamtssprecher hervor. Es handelt sich demnach um ein kommerzielles Angebot für Deutsche, die angesichts der Sicherheitslage über Jordanien aus Israel ausreisen wollen. Der Grenzübergang von Israel nach Jordanien sei geöffnet, es gebe auch weitere kommerzielle Flugmöglichkeiten aus Amman, sagte der Sprecher. Ein Platz in dem Sonderflug kostet den Angaben zufolge rund 300 Euro.

Schwieriger ist die Lage für Deutsche, die nach den Luftraum-Sperrungen im Iran festsitzen. Kommerzielle Ausreisemöglichkeiten auf dem Luftweg stünden dort nicht zur Verfügung, sagte der Außenamtssprecher. Eine Ausreise auf dem Landweg sei aber möglich, die Grenzen zu Nachbarstaaten wie Armenien und der Türkei seien zum Teil geöffnet. Die Grenzen zu Aserbaidschan und Turkmenistan sind aber für den regulären Grenzverkehr geschlossen. Das Auswärtige Amt berate ausreisewillige Deutsche im Iran über die bestehenden Möglichkeiten.

Die deutsche Botschaft in Teheran ist aktuell geschlossen. Wer sich noch im Land aufhält, wird aufgefordert, sich über die Krisenvorsorgeliste zu registrieren. "Sobald eine Ausreise wieder möglich ist, folgen Sie der unverändert bestehenden Aufforderung des Auswärtigen Amts, das Land so schnell wie möglich zu verlassen", teilte die Botschaft mit. Es müsse jedoch damit gerechnet werden, "dass es auch künftig zu erheblichen Einschränkungen der Ausreisemöglichkeiten auf dem Luft-, Land- und Seeweg kommen kann".

Auf einer Krisenvorsorgeliste des Auswärtigen Amts für Israel haben sich den Angaben zufolge inzwischen gut 4000 Deutsche eingetragen. Auf der Liste für den Iran stehen mehr als 1000 Deutsche.

Bundesaußenminister Johann Wadephul sagte in Berlin, Mitarbeiter seines Ministeriums arbeiteten "mit Hochdruck" daran, deutsche Staatsangehörige bei der Ausreise aus Israel und dem Iran zu unterstützen. Die Sonderflüge aus Amman seien aufgrund der "hervorragenden Zusammenarbeit mit Jordanien" ermöglicht worden, "wofür ich sehr herzlich danke", sagte Wadephul bei einem Treffen mit seinem jordanischen Kollegen Ayman Safadi.

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