Die Lage im Krieg zwischen Israel und dem Iran spitzt sich weiter zu. Um einen Einstieg der USA in den Konflikt wird spekuliert. US-Präsident Trump verschärft nun deutlich den Tonfall gegenüber Teheran - und rasselt mächtig mit dem Säbel.

Donald Trump hat den Iran davor gewarnt, Raketen auf Zivilisten oder US-Soldaten abzufeuern und gemahnt: "Unsere Geduld geht langsam zu Ende." In einem weiteren Post auf seiner Plattform "Truth Social" schrieb der US-Präsident - wohl auch an den Iran gerichtet - in Großbuchstaben: "Bedingungslose Kapitulation!" Der Luftraum über dem Land sei vollständig unter Kontrolle. Zuvor hatte Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu von einer "vollen Luftüberlegenheit im Himmel über Teheran" gesprochen.

Unklar blieb, wen Trump mit "wir" meinte. Die US-Regierung hat wiederholt betont, nicht aktiv an Angriffen gegen den Iran beteiligt zu sein, sondern ausschließlich an der Verteidigung Israels mitzuwirken. In seinem Beitrag lobte Trump in den USA hergestelltes Militärequipment, das dem des Iran deutlich überlegen sei. Dieser verfüge zwar über "reichlich" Verteidigungsausrüstung, aber niemand mache es besser als die USA, schrieb Trump.

Seit Beginn der israelischen Angriffe gegen Ziele im Iran wird über ein mögliches Eingreifen der USA spekuliert. Trump berief zu dem Konflikt den Nationalen Sicherheitsrat ein. Das Gremium werde noch am Dienstag zusammentreten, sagte ein Vertreter des Weißen Hauses, der nicht namentlich genannt werden wollte.

Trump droht Chamenei

Zudem hat Trump Irans geistlichem Oberhaupt Ayatollah Ali Chamenei indirekt gedroht. "Wir wissen genau, wo sich der sogenannte 'Oberste Führer' versteckt hält", schrieb Trump. "Er ist ein leichtes Ziel." Vorerst sei Chamenei dort aber sicher. "Wir werden ihn nicht ausschalten (töten!), zumindest nicht im Moment."

US-Vizepräsident JD Vance drohte Teheran unterdessen auf X mit "weiteren Maßnahmen" der Vereinigten Staaten, "um die iranische (Uran-)Anreicherung zu beenden". Seinem Chef Trump stärkte Vance in der Debatte um das Verhalten der USA im Krieg zwischen Israel und dem Iran für etwaige Entscheidungen den Rücken.

Trump habe eine "bemerkenswerte Zurückhaltung" an den Tag gelegt angesichts der Konzentration des US-Militärs auf den Schutz der eigenen Soldaten und Bürger, teilte Vance weiter auf X mit. "Er könnte entscheiden, dass er weitere Maßnahmen ergreifen muss, um die iranische Anreicherung zu beenden", schrieb Vance mit Blick auf den Konflikt um das Atomprogramm des Iran. Das obliege letztlich dem Präsidenten. "Und natürlich sind die Menschen zu Recht besorgt über ausländische Verstrickungen nach den vergangenen 25 Jahren idiotischer Außenpolitik."

Er sei überzeugt, dass sich Trump in dieser Angelegenheit Vertrauen verdient habe. Vance beteuerte, er könne den Amerikanern versichern, dass Trump nur daran interessiert sei, "das amerikanische Militär einzusetzen, um die Ziele des amerikanischen Volkes zu erreichen". Was auch immer der US-Präsident mache, das sei sein Ziel.

Vorbehalte in den USA

In der amerikanischen Bevölkerung gibt es Vorbehalte zu einem möglichen Eingreifen der USA an der Seite Israels gegen den Iran - auch in Trumps eigenem Lager. Das US-Militär unterstützt Israel bei seiner Verteidigung. Bislang betonte die US-Regierung aber, dass sie sich nicht an den Kämpfen zwischen Israel und dem Iran beteilige.

Israel attackiert seit mehreren Tagen Ziele im Iran - darunter Atomanlagen, führende Militärs, Atomwissenschaftler, Verteidigungsstellungen, Ziele in Städten und Öl- und Erdgasfelder. Das erklärte Hauptziel ist es, die Islamische Republik an der Entwicklung von Atomwaffen zu hindern. Der Iran reagierte mit Gegenangriffen auf Israel. Es gibt Befürchtungen, dass die USA aktiv in den Krieg einsteigen könnten. Damit wäre eine ganz neue dramatische Eskalationsstufe erreicht.

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