Russische Angriffe sind für die ukrainische Hauptstadt trauriger Alltag. Doch das Ausmaß der jüngsten nächtlichen Attacken ist auch für Kiew außergewöhnlich. Der ukrainische Außenminister Sybiha spricht von einem Zeichen Putins an die G7.

Russland hat die Ukraine erneut mit Hunderten Drohnen und etlichen Raketen angegriffen. Allein in der Hauptstadt Kiew wurden nach ukrainischen Angaben in der Nacht bei einem der heftigsten Angriffe, der fast neun Stunden dauerte, Dutzende zivile Ziele getroffen. Mindestens 15 Menschen seien getötet worden, zahlreiche weitere seien verletzt worden, laut ukrainischen Medien mindestens 114.

Whrend des russischen Angriff starb Bürgermeister Vitali Klitschko zufolge auch ein 62-jähriger US-Bürger. Ärzte hätten bei ihm einen natürlichen Tod festgestellt.

An 27 Orten seien Brände ausgebrochen, teilte Innenminister Ihor Klymenko mit. Betroffen seien Wohnhäuser, Bildungseinrichtungen und wichtige Infrastruktureinrichtungen. Klitschko berichtete zudem auf Telegram von zahlreichen Bränden. Einem Bericht des Portals "The Kyiv Independent" zufolge hörten Reporter Drohnen- und Raketengeräusche und zahlreiche Explosionen in der Stadt. Wie die Nachrichtenagentur RBK-Ukraine meldete, gab es in der Hauptstadt Stromausfälle.

Drohnen auch auf Odessa

Auch auf die Hafenstadt Odessa wurden zahlreiche Drohnen abgefeuert, wie es unter Berufung auf den dortigen Bürgermeister hieß. Die regionale Militärverwaltung berichtete von 13 Verletzten.

Präsident Wolodymyr Selenskyj nannte auch die anderen Ziele: die Städte Odessa, Saporischschja, Tschernihiw, Kirowohrad, Mykolajiw. Die russische Armee habe etwa 440 Kampfdrohnen und 32 Raketen gegen die Ukraine eingesetzt, schrieb Selenskyj auf X.

"Solche Angriffe sind purer Terrorismus. Und die ganze Welt, die USA und Europa müssen endlich als zivilisierte Gesellschaften auf Terroristen reagieren" so der ukrainische Präsident. Kremlchef Wladimir Putin greife an, "weil er es sich leisten kann, den Krieg fortzusetzen".

Kiew: Putin will die G7 schwach erscheinen lassen

Ein tödlicher Angriff auf Kiew während des G7-Gipfels in Kanada sende ein Zeichen der Respektlosigkeit an die USA und die anderen Partner, die auf ein Ende des Krieges dringen, erklärte der ukrainische Außenminister Andrij Sybiha auf X. "Putins Ziel ist ganz einfach: Er will die G7-Staats- und Regierungschefs schwach erscheinen lassen. Nur entschiedene Schritte und echter Druck auf Moskau können ihm das Gegenteil beweisen."

Kiew ist üblicherweise besser durch Flugabwehr gesichert als andere Städte des Landes. Trotzdem wird auch die Hauptstadt immer wieder von schweren Angriffen mit Drohnen oder Raketen getroffen.

Auch in der Nacht auf Sonntag hatte Russland die Ukraine mit zahlreichen Drohnen attackiert. Insgesamt verschoss Russland dabei ukrainischen Angaben zufolge rund 140 Drohnen und deren Imitate. Abgefangen worden seien 125, teilte die ukrainische Luftwaffe mit. Der Umfang der Attacke war damit deutlich geringer als in der vergangenen Woche, als Russland in einer Nacht fast 500 Drohnen eingesetzt hatte. Der Bericht der Luftwaffe über die Nacht zum Montag stand noch aus.

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