In Ägypten und Libyen sind zwei pro-palästinensische Protestmärsche zum Gazastreifen von den Behörden gestoppt worden. In beiden Ländern kam es zu Festnahmen, wie die Organisatoren am Samstag mitteilten. In Libyen steht ein Konvoi, der sich nach Angaben der Organisatoren aus rund tausend Menschen aus Tunesien, Algerien, Marokko und Mauretanien zusammensetzt, vor der Stadt Sirte unter einer „Blockade“ des Militärs.

Nach Angaben der Organisatoren wurden die Teilnehmer des Protestmarsches vor Sirte am Freitag gestoppt und in drei Gruppen aufgeteilt. Es sei nun verboten, „das Lager zu betreten oder zu verlasse“, erklärten die Organisatoren, die dem Militär vorwerfen, die Teilnehmer aushungern zu wollen. Mindestens drei Teilnehmer, bei denen es sich um Influencer aus Tunesien und Algerien handeln soll, wurden demnach in Gewahrsam genommen. Sirte steht unter der Kontrolle des libyschen Generals Chalifa Haftar, dessen Truppen große Gebiete im Osten und Süden Libyens kontrollieren.

In Ägypten wurden ebenfalls am Freitag der Global March to Gaza gestoppt, an dem sich nach Angaben der Organisatoren Menschen aus 80 Ländern beteiligt hatten. „Wir wurden sechs bis sieben Stunden lang aufgehalten, bevor unsere Gruppe auf gewaltsame Art und Weise von Sicherheitskräften auseinandergetrieben wurde“, erklärte einer der Organisatoren. Einige Demonstranten seien noch immer in Gewahrsam.

Demonstranten werden mit Bussen zurück nach Kairo transportiert

Am Freitag hatten mehrere Protestgruppen die ägyptische Hauptstadt Kairo in Richtung der Stadt Ismailija verlassen. Von dort sollte es weiter durch den Sinai zur Stadt Al-Arisch gehen, die etwa 350 Kilometer östlich von Kairo liegt. Schließlich wollten die Demonstranten die letzten 50 Kilometer zur ägyptischen Grenze zum Gazastreifen zu Fuß gehen. Stattdessen wurden sie mit Bussen zurück nach Kairo transportiert. Wie auf in Onlinediensten geteilten Videos zu sehen sein soll, werden einige Demonstranten, die sich weigern, von wütenden Ägyptern geschlagen.

Nach Angaben eines der Organisatoren des Protestmarsches, Seif Abu Kischk, nahmen auch Prominente an der Demonstration teil, darunter ein Enkel des verstorbenen südafrikanischen Präsidenten Nelson Mandela sowie einige Parlamentsabgeordnete. Die Aktivisten wollen sich von dem Vorfall nicht von ihrem Plan abbringen lassen. Ihr „Ziel bleibt Gaza“, hieß es in einer Erklärung der Organisatoren des Protestmarsches.

Das ägyptische Außenministerium hatte zuvor erklärt, dass Ägypten Versuche, „Druck auf Israel“ auszuüben, unterstütze. Jedoch müssten ausländische Delegationen vor ihrer Reise in das Grenzgebiet zum Gazastreifen eine Erlaubnis beantragen.

Haftungsausschluss: Das Urheberrecht dieses Artikels liegt bei seinem ursprünglichen Autor. Der Zweck dieses Artikels besteht in der erneuten Veröffentlichung zu ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Anlageberatung dar. Sollten dennoch Verstöße vorliegen, nehmen Sie bitte umgehend Kontakt mit uns auf. Korrektur Oder wir werden Maßnahmen zur Löschung ergreifen. Danke