Während in Washington letzte Vorbereitungen für Trumps große Militärparade laufen, starten im Rest des Landes hunderte Demonstrationen gegen den US-Präsidenten. Der Vorwurf: Trump inszeniere sich wie ein König - und regiere auch so.

Am Tag der Militärparade, die auf Wunsch von US-Präsident Donald Trump in Washington stattfindet, demonstrieren in zahlreichen Städten im ganzen Land Menschen gegen seine Politik. Das Motto der Proteste: "No Kings", keine Könige. Der Slogan unterstellt Trump, er wolle sich wie ein König feiern lassen.

Offizieller Anlass für die Militärparade ist der 250. Gründungstag des Heeres der USA. Solche Paraden haben in den USA allerdings keine Tradition. Kritiker vermuten deshalb, Trump gehe es vor allem um sich selbst. Der US-Präsident hat an diesem Samstag Geburtstag, er ist 79 Jahre alt geworden.

Umfragen zufolge ist ein Großteil der US-Bevölkerung gegen die Parade, während sie in Trumps Republikanischer Partei Zustimmung findet. Der ehemalige US-General Ben Hodges geht davon aus, dass es Trump um die Einschüchterung von US-Bürgern geht. "Die Parade ist Teil einer gezielten Strategie, Stärke gegenüber Amerikanern zu demonstrieren, nicht gegenüber ausländischen Gegnern", sagte der frühere Oberbefehlshaber der US-Armee in Europa dem "Tagesspiegel".

Die Veranstalter der Proteste werfen Trump zudem vor, er überschreite seine gesetzlichen Befugnisse und versuche, wie ein König zu regieren. Um Zusammenstöße mit der Polizei zu vermeiden, sollten in Washington keine "No Kings"-Proteste stattfinden. Ein Bündnis namens "Refuse Fascism" (Lehnt den Faschismus ab) veranstaltete dennoch eine kleinere Demonstration.

Im Bundesstaat Minnesota wurden die Demonstrationen abgesagt, nachdem dort eine Politikerin der demokratischen Partei ermordet wurde. Auch ihr Mann wurde getötet. Der Täter ist auf der Flucht, die Polizei sieht Grund zu der Annahme, dass er auch "No Kings"-Demonstrationen angreifen wollte.

Beim ersten Anlauf war Trump das Spektakel zu teuer

Trotz des strömenden Regens kamen in New York Tausende Menschen zusammen, um gegen Trumps Politik zu protestieren. Auch in Städten wie Atlanta, Philadelphia und Los Angeles waren auf TV-Bildern große Menschenmengen zu sehen. Insgesamt sind rund 2000 Kundgebungen geplant. In Florida wurden Protestierende auf dem Weg zu Trumps Wohnsitz Mar-a-Lago von der Polizei gestoppt.

In Los Angeles wurden laut den Organisatoren rund 25.000 Teilnehmer erwartet. In der zweitgrößten US-Stadt, in der in den vergangenen Tagen erhebliche Proteste gegen Abschiebungen irregulärer Migranten vereinzelt in Gewalt eskaliert waren, waren bewaffnete Soldaten der Marineinfanterie im Einsatz.

Die Militärparade in Washington beginnt am Abend um 18.30 Uhr Ortszeit (00.30 Uhr MESZ). Fast 7000 Soldatinnen und Soldaten nehmen in modernen und historischen Uniformen teil. Außerdem sollen weit mehr als hundert Fahrzeuge und Fluggeräte gezeigt werden, darunter auch schwere Panzer. Trump will das Spektakel US-Medienberichten zufolge von einer Tribüne verfolgen. Schon in seiner ersten Amtszeit hatte er ein solches Spektakel nach französischem Vorbild angestrebt. Er verwarf das Vorhaben damals wegen der hohen Kosten.

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