Bei seinen Angriffen auf den Iran hat Israel nach eigener Aussage zahlreiche hochrangige Militärvertreter ausgeschaltet. Laut Ministerpräsident Netanjahu war das aber "nichts im Vergleich zu dem", was in den kommenden Tagen bevorsteht. Ägypten warnt vor einem Flächenbrand in der Region.
Die für diesen Sonntag geplante Atom-Gesprächsrunde zwischen dem Iran und den USA kommt nicht zustande. "Die für diesen Sonntag in Maskat geplanten Gespräche zwischen dem Iran und den USA finden nicht statt. Doch Diplomatie und Dialog bleiben der einzige Weg zu dauerhaftem Frieden", teilte der omanische Außenminister Badr al-Bussaidi auf X mit. Oman ist Vermittler bei den Atomgesprächen.
Mitte April hatten der Iran und die USA ihre Atomgespräche aufgenommen. Israel, die USA und andere westliche Staaten befürchten, dass der Iran heimlich Atomwaffen entwickelt. Teheran betont dagegen, das Programm diene ausschließlich zivilen Zwecken. 2015 hatte der Iran im Wiener Atomabkommen nach langen Verhandlungen mit China, Russland, den USA, Frankreich, Deutschland und Großbritannien bereits einmal vereinbart, sein Nuklearprogramm einzuschränken. Trump stieg jedoch 2018 einseitig aus dem Pakt aus und verhängte neue, harte Sanktionen.
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu kündigte derweil weitere Angriffe auf den Iran an: "Wir werden jede Einrichtung und jedes Ziel des Ajatollah-Regimes treffen." Er ergänzte: "Was sie bisher gespürt haben, ist nichts im Vergleich zu dem, was sie in den kommenden Tagen erleben werden." Die bisherigen Angriffe haben das iranische Atomprogramm nach seinen Worten erheblich, wenn nicht um Jahre, zurückgeworfen.
Israel meldet Tod von Kommandeuren
Israels Armee hat eigenen Angaben zufolge bei den Angriffen im Iran bereits mehr als 20 Kommandeure des Militärs getötet. Darunter sei der Leiter der Geheimdienstabteilung im Generalstab der iranischen Streitkräfte, Gholamresa Mehrabi. Irans staatlicher Rundfunk hatte zuvor dessen Tod gemeldet und ihn als stellvertretenden Chef der Geheimdienstabteilung bezeichnet.
Iranischen Angaben zufolge wurden durch die israelischen Angriffe fast Hundert Menschen im Iran getötet. Die meisten Opfer sollen laut Irans UN-Botschafter Amir Saeid Iravani Zivilisten sein. Im dicht bevölkerten Großraum von Tel Aviv in Israel kamen durch Geschosse aus dem Iran mindestens drei Menschen ums Leben.
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Ägypten warnt vor Chaos
Seit Freitagfrüh führt Israel einen Großangriff auf iranische Atomanlagen, führende Militärs und Atomwissenschaftler sowie Verteidigungsstellungen und Städte. Der Iran wertet die Luftattacken als Kriegserklärung. In der Nacht zu Samstag schoss der Iran dann Hunderte Raketen und Drohnen in Richtung Israel ab, die auch im dicht bevölkerten Großraum von Tel Aviv einschlugen.
Ägyptens Außenminister Badr Abdel-Atti zufolge stellten die jüngsten israelischen Angriffe eine erhebliche Gefahr für den Frieden der Region dar. In Telefonaten mit seinen Amtskollegen aus Italien und Spanien warnte er davor, dass die Angriffe die Region ins Chaos und in Instabilität stürzten, wie das Außenministerium mitteilte. Militärische Maßnahmen seien keine Lösung für die anhaltenden Krisen. Abdel-Atti sprach sich klar gegen die Verletzung der Souveränität und territorialen Integrität von anderen Staaten aus. Er rief zu einer sofortigen Deeskalation auf. Der Konflikt dürfe sich nicht weiter auf die Region ausweiten.
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