Um den Jahreswechsel herum meldete die enorm unter Druck stehende ukrainische Armee täglich mitunter über 2000 eliminierte russische Soldaten. Mittlerweile liegt der Wert in der Regel bei ungefähr der Hälfte. Die Gesamtzahl seit Kriegsbeginn soll jetzt die Millionen-Marke überschritten haben.

Der Generalstab der Streitkräfte hat in seinem täglichen Update zu den geschätzten Verlusten der russischen Seite 1140 eliminierte Soldaten gemeldet. Die Zahl ist damit auf knapp über eine Million seit Beginn des russischen Angriffskrieges im Februar 2022 gestiegen. "1.000.000 liquidierte Besatzer. Es ist keine Zahl, die wichtig ist, sondern ein Symbol, ein Beweis für den unbeugsamen ukrainischen Geist", schrieb die ukrainische Nationalgarde auf X.

Bei den täglich gemeldeten Zahlen der Ukraine dürfte es sich sowohl um tote als auch verwundete Soldaten handeln. So wie es sich bei den gemeldeten Verlusten an eliminierten Panzern und anderen Fahrzeugen wahrscheinlich um unwiederbringlich zerstörtes als auch beschädigtes Kriegsgerät handelt.

Die Zahlen aus Kiew lassen sich nicht unabhängig überprüfen. Angaben westlicher Partner kamen ihnen aber immer wieder nahe. Der britische Geheimdienst ging Anfang Mai von "wahrscheinlich" 950.000 getöteten oder verwundeten russischen Kämpfern aus - genau der Wert, den die Ukraine damals mitteilte.

Das Center for Strategic and International Studies (CSIS) sprach zudem Anfang Juni von rund 250.000 toten russischen Soldaten und rechnete damit, dass die Gesamtzahl der Verluste - also mit den verwundeten Kämpfern - in diesem Sommer über eine Million erreicht.

CSIS zu ukrainischen Verlusten

Die Zahl der toten ukrainischen Soldaten bezifferte das CSIS auf 60.000 bis 100.000. Mit den verletzten Kämpfern sollen die Verluste bei 400.000 liegen. Der ukrainische Präsident Selenskyj sprach im Dezember 2024 von 43.000 getöteten ukrainischen Soldaten und 370.000 Verwundeten, von denen die Hälfte auf das Schlachtfeld zurückgekehrt sei.

Möglicherweise kehren auch von den verletzten russischen Soldaten viele wieder auf das Schlachtfeld zurück. Immer wieder gibt es Berichte, wonach selbst schwerer verwundete Kämpfer von Kommandeuren in Angriffe gezwungen werden.

Russisches Rekrutierungstempo langsamer?

Trotz der hohen Gefahr, im Krieg getötet oder verwundet zu werden, schafft es Russland laut eigenen Angaben weiterhin, monatlich Zehntausende Soldaten zu rekrutieren und die Verluste auszugleichen. Die Kämpfer werden mit hohen Prämien gelockt.

Laut Berechnungen des unabhängigen russischen Mediums Vazhnye Istorii hat sich das Rekrutierungstempo im Frühjahr 2025 allerdings verlangsamt. Weniger Menschen unterschrieben demnach Verträge mit dem Verteidigungsministerium. Das russische Ziel, die Zahl der für den Krieg in der Ukraine verpflichteten Personen bis zum Sommer im Vergleich zum Vorjahr zu verdoppeln, soll sich so nicht erfüllen lassen.

Bereits im vierten Quartal 2024 gab es laut Vazhnye Istorii weniger Freiwillige als im vierten Quartal 2023. Dennoch war das vierte Quartal 2024 mit rund 1700 Personen pro Tag sehr rekrutierungsstark. Im gesamten Jahr 2024 haben sich dem Bericht zufolge rund 400.000 Personen für den Krieg gegen die Ukraine gemeldet.

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