Wegen des ungeklärten Status von Ost-Jerusalem schicken nur wenige Länder ihren Botschafter in die von Israel reklamierte Hauptstadt. Doch ein weiteres Land macht nun genau diesen Schritt.
Der argentinische Präsident Javier Milei will die Botschaft seines Landes in Israel im kommenden Jahr nach Jerusalem verlegen. Die neue Vertretung werde sich im Westen der Stadt befinden, sagte Milei vor dem israelischen Parlament. "Wir wollen die historische Freundschaft würdigen, die unsere Völker verbindet, und die wirtschaftlichen und diplomatischen Bande stärken, die zwischen uns bestehen", zitierten ihn israelische Medien.
Der argentinische Präsident hatte den Umzug der Botschaft nach Jerusalem bereits im Februar vergangenen Jahres bekanntgegeben, bislang war der Zeitpunkt aber noch offen. Argentiniens diplomatische Vertretung befindet sich derzeit in Herzlija nahe Tel Aviv.
Verlegungen von Botschaften nach Jerusalem sind international umstritten, da der Status der Stadt aus internationaler Sicht in künftigen Friedensgesprächen zwischen Israelis und Palästinensern festgelegt werden muss. Israel hatte den Ostteil der bis dahin geteilten Stadt im Sechstagekrieg 1967 erobert und beansprucht ganz Jerusalem als Hauptstadt. Die Palästinenser reklamieren Ost-Jerusalem als Hauptstadt eines unabhängigen Staates für sich.
Nur wenige Länder teilen in dieser Hinsicht die Position Israels. Auch Deutschland hält an seiner Botschaft in der Küstenmetropole Tel Aviv fest. Die USA hatten 2018 unter der ersten Präsidentschaft von Donald Trump ihre Botschaft nach Jerusalem verlegt. Sein Nachfolger Joe Biden änderte die Entscheidung nicht. Seitdem vollzogen Guatemala, Honduras und Paraguay und der pazifische Inselstaat Papua-Neuguinea diesen Schritt. Das erst seit 2008 unabhängige Balkanland Kosovo eröffnete 2021 seine Botschaft in Jerusalem, als beide Länder diplomatische Beziehungen miteinander aufnahmen.
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