Die Klimaaktivistin Greta Thunberg wirft Israel Völkermord in Gaza vor. Zusammen mit einer propalästinensischen Aktivistengruppe will die Schwedin Hilfsgüter in die Region bringen und auf die Situation der Menschen aufmerksam machen. Einem Bericht zufolge könnte ihnen dort die Festnahme drohen.

Das Segelschiff der sogenannten "Freedom Flotilla" mit der schwedischen Klimaaktivistin Greta Thunberg an Bord hat die Küste Ägyptens erreicht und ist nun Richtung Gazastreifen unterwegs. "Wir verlassen jetzt die ägyptische Küste", sagte die deutsche Mitseglerin Yasemin Acar. "Uns geht es allen gut."

Das Schiff "Madleen" war am Sonntag vor einer Woche von der italienischen Insel Sizilien aus in Richtung Gazastreifen aufgebrochen. Die zwölf Menschen an Bord wollen nach eigenen Angaben die israelische Blockade für Hilfslieferungen "durchbrechen" und Hilfsgüter wie Babynahrung und medizinische Güter zu den notleidenden Menschen im Gazastreifen bringen. Zudem will die Aktivistengruppe mit der Aktion den andauernden "Völkermord" im Gazastreifen kritisieren und internationale Aufmerksamkeit auf die humanitäre Lage vor Ort richten.

Klimaaktivistin Thunberg wollte bereits Anfang Mai mit einem Schiff der "Freedom Flotilla" in den Gazastreifen reisen. Das Schiff war jedoch auf dem Weg beschädigt worden. Aktivisten vermuteten, Israel habe das Schiff mit einer Drohne angegriffen. Thunberg hatte wiederholt an pro-palästinensischen Protesten teilgenommen.

Einem israelischen Medienbericht zufolge dürfen Thunberg und die anderen Aktivisten an Bord des Segelschiffs nicht im Gazastreifen anlegen. Israels Sicherheitsbehörden hätten entschieden, dass die Gruppe sich dem Palästinensergebiet auch nicht nähern dürfe, berichtete der Sender Kan 11 vor ein paar Tagen. Sie wollen demnach keinen Präzedenzfall schaffen.

Möglich ist dem Bericht zufolge auch, dass das Schiff in den israelischen Hafen von Aschdod geschleppt und die Aktivisten an Bord dort festgenommen werden könnten. Israels Regierung äußerte sich bisher nicht zu dem Bericht. Israel hatte auch in früheren Fällen Aktivisten keine Genehmigung erteilt, mit ihren Schiffen in Gaza anzulegen.

Thunberg solidarisiert sich mit Palästinensern

Seit dem Massaker und der Geiselnahme der islamistischen Hamas in Israel im Oktober 2023 und den darauffolgenden Luftangriffen und der Bodenoffensive Israels im Gazastreifen hat sie sich mehrfach mit den Palästinensern solidarisiert und Israel Völkermord vorgeworfen. Kritiker wiederum werfen Thunberg vor, dass sie im Gaza-Krieg und bei den Ereignissen, die ihn auslösten, einseitig pro-palästinensische Positionen vertreten habe.

Der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, nannte Thunberg-Äußerungen zum Nahostkonflikt nach der Geiselnahme der Hamas am 7. Oktober 2023 "israelfeindlich und durch die verklausulierte Aberkennung des Existenzrechts Israels auch antisemitisch".

Der Gaza-Krieg war durch den Großangriff der radikalislamischen Hamas und mit ihr verbündeter Kämpfer auf Israel am 7. Oktober 2023 ausgelöst worden, bei dem nach israelischen Angaben mehr als 1200 Menschen getötet wurden. 251 Menschen wurden als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt.

Als Reaktion auf den Hamas-Überfall geht Israel seither massiv militärisch im Gazastreifen vor. Dabei wurden nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums bislang mehr als 54.600 Menschen getötet. Die humanitäre Lage in dem Palästinensergebiet wird von der UNO und Hilfsorganisationen als dramatisch eingestuft.

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