Im Streit mit dem US-Präsidenten geht Elon Musk in die nächste Eskalationsstufe. Auf Trumps Drohung, ihm Regierungsaufträge zu entziehen, liefert der Tech-Milliardär eine zornige Antwort: Er werde seine Dragon-Raumkapsel "sofort" stilllegen. Für die US-Raumfahrt ist der Vertrag mit SpaceX derzeit unverzichtbar.
Im Streit mit US-Präsident Donald Trump hat Tech-Milliardär Elon Musk den Rückzug der Dragon-Raumkapsel angekündigt, mit der US-Astronauten zur Internationalen Raumstation ISS gebracht werden. Sein Raumfahrtunternehmen SpaceX werde "sofort" damit beginnen, das Dragon-Raumschiff außer Betrieb zu nehmen, schrieb Musk auf X. Das sei eine Reaktion auf Trumps Ankündigung, dass Regierungsaufträge für seine Unternehmen gekündigt werden sollten, schrieb der bis vor Kurzem mit Trump verbündete Multimilliardär.
Die Dragon-Raumkapsel ist derzeit das einzige US-Raumfahrzeug, mit dem Nasa-Astronauten zur ISS gebracht werden können. Der entsprechende Vertrag mit SpaceX hat ein Volumen von rund fünf Milliarden Dollar (rund 4,4 Milliarden Euro). Mit der Raumkapsel Cargo Dragon wird Material zur Raumstation gebracht. Das SpaceX-Raumschiff ist damit praktisch unverzichtbar für die USA. Boeing hat zwar das Raumschiff Starliner entwickelt, doch beim ersten Flug mit Menschen an Bord musste die Besatzung zu Sicherheit an Bord der Weltraumstation ISS bleiben, weil es technische Probleme gab. Starliner landete schließlich sicher - aber die Astronauten hingen monatelang auf der ISS fest, bevor sie mit einer SpaceX-Kapsel zurückkehrten.
Auch Amazon-Gründer Jeff Bezos hat mit Blue Origin eine eigene Weltraumfirma - machte bisher aber nur kurze Ausflüge ins All. Die USA waren nach dem Ende des Space-Shuttle-Programms jahrelang auf russische Raumschiffe angewiesen, bis Dragon fertig war. Vermutlich ist Musks Ankündigung auch eine Retourkutsche auf eine andere Ankündigung Trumps: Das Weiße Haus hatte am Wochenende bekannt gegeben, dass der Musk-Vertraute Jared Isaacman anders als geplant nicht neuer Nasa-Chef wird. Er vertrete nicht Trumps Agenda "America First" (Amerika zuerst), hieß es zur Begründung.
Offener Bruch wegen US-Schulden
Zwischen Trump und seinem ehemaligen Berater Musk war es zuletzt zum offenen Bruch gekommen. Musk hat wiederholt ein vom Präsidenten gewolltes Steuergesetz attackiert, weil es den Schuldenberg der USA massiv vergrößern würde. Trump bezeichnete Musk am Donnerstag als "verrückt" und drohte damit, den Firmen des reichsten Menschen der Welt Regierungsaufträge zu entziehen.
Musk, der unter anderem SpaceX und den Elektroautobauer Tesla führt, war als Trumps Berater für Kürzungen bei Stellen und Ausgaben in Ministerien und Behörden verantwortlich. Er machte sich mit seinem rabiaten Vorgehen und seinem streitbaren Auftreten viele Feinde und war zuletzt auch bei vielen von Trumps Republikanern umstritten.
"Trump taucht in den Epstein-Akten auf"
Am Nachmittag attackierte Musk den US-Präsidenten auch wegen seiner früheren Bekanntschaft mit dem Sexualstraftäter Jeffrey Epstein, der sich 2019 nach seiner erneuten Festnahme in einer New Yorker Gefängniszelle das Leben genommen hatte. Trump tauche in den "Epstein-Akten" auf, schrieb Musk auf X. "Das ist der wahre Grund, warum sie nicht veröffentlicht wurden."
Mit den Akten sind Justizdokumente zum Fall Epstein gemeint. Epstein war einst ein mächtiger Investor mit Beziehungen zu hochrangigen Persönlichkeiten in den USA und im Ausland. Er soll jahrelang minderjährige Mädchen und junge Frauen sexuell missbraucht und zur Prostitution angestiftet haben. Trump und Epstein kannten sich.
Laut "New York Times" hatte Musk ebenfalls Verbindungen zu Epstein und dessen Geschäftspartnern. Musk wurde demach 2014 auf einer Party mit Ghislaine Maxwell fotografiert, einer langjährigen Vertrauten Epsteins und Ex-Freundin, die 2021 wegen Beihilfe zu seinem Sexhandel verurteilt wurde.
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