Er ist wegen Völkermords und Kriegsverbrechen zu lebenslanger Haft verurteilt, aber er soll auch todkrank sein: Der ehemalige bosnisch-serbische Armeechef Mladic hofft auf seine vorzeitige Entlassung. Er habe nicht mehr lange zu leben, so sein Anwalt. Es ist nicht sein erster Versuch, freizukommen.
Der frühere bosnisch-serbische Armeechef und wegen Völkermords zu lebenslanger Haft verurteilte Kriegsverbrecher Ratko Mladic hat die vorzeitige Entlassung aus der Haft beantragt. Laut dem Antrag seines Anwalts leidet Mladic an einer unheilbaren Krankheit und hat nur noch wenige Monate zu leben.
Auch wenn der medizinische Dienst des UN-Gefängnisses in der niederländischen Stadt Den Haag sich weigere, "schriftlich eine endgültige Prognose" abzugeben, sei es "unbestreitbar und unstrittig, dass sich Herr Mladic dem Ende seines Lebens nähert", schrieb sein Anwalt. Sein Umfeld beschreibt Mladic seit Jahren als krank und gebrechlich und beantragte schon 2017 seine Entlassung aus gesundheitlichen Gründen.
Mladic war 2011 nach 16 Jahren auf der Flucht in Serbien festgenommen worden. Der Internationale Strafgerichtshof für das ehemalige Jugoslawien (IStGHJ) verurteilte ihn wegen seiner Verantwortung für das Massaker von Srebrenica sowie weiterer Kriegsverbrechen im Bosnien-Krieg zu lebenslanger Haft. 2021 bestätigte ein UN-Tribunal seine Verurteilung wegen Völkermords, Kriegsverbrechens und Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Trotz der Verurteilung wird der inzwischen über 80 Jahre alte Mladic von manchen Serben bis heute als Held verehrt.
In der bosnischen Stadt Srebrenica hatten serbische Einheiten im Sommer 1995 rund 8000 muslimische Männer und Jungen ermordet. Das Massaker gilt als eines der schlimmsten Kriegsverbrechen in Europa seit dem Zweiten Weltkrieg.
Haftungsausschluss: Das Urheberrecht dieses Artikels liegt bei seinem ursprünglichen Autor. Der Zweck dieses Artikels besteht in der erneuten Veröffentlichung zu ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Anlageberatung dar. Sollten dennoch Verstöße vorliegen, nehmen Sie bitte umgehend Kontakt mit uns auf. Korrektur Oder wir werden Maßnahmen zur Löschung ergreifen. Danke