In Istanbul findet die zweite Gesprächsrunde zwischen ukrainischen und russischen Vertretern statt. Beim ersten Treffen im vergangenen Monat war keine Vereinbarung über eine Waffenruhe erzielt worden. Auch diesmal sind die Erwartungen gering.
Vertreter Russlands und der Ukraine sind in Istanbul zu zweiten direkten Gesprächen zusammengetroffen. Die Hoffnungen auf nennenswerte Fortschritte hin zu einer Waffenruhe waren allerdings gering. Der türkische Außenminister und Gastgeber Hakan Fidan erklärte dennoch, der Dialog könne die Differenzen zwischen den Seiten verringern und sie dem Frieden näherbringen. Die Delegationen aus Russland und der Ukraine saßen im Ciragan-Palast an separaten Tischen. Fidan und andere türkische Offizielle nahmen an einem zentralen Tisch Platz, wie auf Aufnahmen zu sehen war.
Vor allem in Russland ist die Stimmung nach den ukrainischen Angriffen vom Wochenende angespannt. Dabei waren russische atomwaffenfähige Langstreckenbomber in Sibirien und anderen Regionen ins Visier genommen worden. Zugleich meldete die ukrainische Luftwaffe, Russland habe 472 Drohnen auf das Land abgefeuert. Aus ukrainischen Verhandlungskreisen verlautete, man sei bereit, echte Schritte zu einem Frieden zu unternehmen.
Russland müsse aber Bereitschaft zu Fortschritten zeigen, "anstatt nur die gleichen früheren Ultimaten zu wiederholen". Die russische Delegation wird geleitet von dem Kreml-Berater Wladimir Medinski. Seinen Worten zufolge hat Russland vor den Gesprächen den ukrainischen Entwurf eines Memorandums für ein Friedensabkommen erhalten. Ob auch die Ukraine ein entsprechendes russisches Memorandum erhalten hat, bleibt offen. Die ukrainische Delegation wird von Verteidigungsminister Rustem Umjerow geleitet.
Auch Vertreter anderer Staaten anwesend
In Istanbul befanden sich auch ranghohe Vertreter europäischer Staaten, auch Deutschlands. "Die europäischen Partner sind... auf der Ebene der außen- und sicherheitspolitischen Berater in Istanbul", sagte Regierungssprecher Stefan Kornelius in Berlin. Diese könnten sich in die Gespräche einbringen, wenn dies gewollt sei. "Und das ist unser Beitrag, auch um zu zeigen, dass es sich hier auch um den festen Willen Europas handelt, einen Waffenstillstand herbeizuführen."
Bei ihrer ersten Gesprächsrunde in Istanbul am 16. Mai hatten beide Seiten den größten Gefangenenaustausch des Krieges von jeweils 1000 vereinbart. In der Frage einer Waffenruhe gab es indes keine Annäherung. Beide Seiten legten lediglich ihre Ausgangspositionen für Verhandlungen dar. Die Regierung in Kiew wertet die bislang geäußerten Forderungen Russlands als eine inakzeptable Aufforderung zur Kapitulation.
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