Mit seinem Bündnispartner Russland will Belarus im September ein großangelegtes Manöver abhalten. Die Ukraine vermutet dahinter einen getarnten Aufmarsch an seiner Landesgrenze für einen Angriff. Nun soll nach belarussischen Angaben das Ganze eine Nummer kleiner ausfallen.

Belarus hat angekündigt, die Zahl teilnehmender Soldaten an für September geplanten Militärübungen mit Russland zu reduzieren. Die Zahl der teilnehmenden Soldaten werde beinahe halbiert, kündigte ein hochrangiger belarussischer General bei einem Sicherheitsforum in Bischkek an, der Hauptstadt von Kirgistan. Zudem würden die wichtigsten Manöver von der westlichen Grenze "tief" ins Landesinnere verlagert, teilte der belarussische Verteidigungsminister Viktor Chrenin im Onlinedienst Telegram mit.

Laut russischen Staatsmedien sollten ursprünglich 13.000 Soldaten an den geplanten Militärübungen teilnehmen. Mit dem Schritt zeige Belarus seinen Verbündeten und Partnern in der Welt seine "wahrhaft friedliebende Position", erklärte Chrenin.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte vergangenen Monat erneut gewarnt, dass Russland in Belarus "etwas vorbereitet" und Militärübungen als Deckung nutze. In der Vergangenheit hatten Zehntausende Soldaten an Militärübungen in der Nähe der westlichen belarussischen Grenze zu EU- und Nato-Staaten teilgenommen.

Belarus hat in diesem Jahr zahlreiche Manöver vor, darunter auch gemeinsame mit dem Bündnispartner Russland. Die Veranstaltung von Übungen sei auf Präsidentenebene entschieden worden, sagte der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko der belarussischen Staatsagentur Belta zufolge bei einem Treffen mit Verteidigungsminister Andrej Beloussow. "Wir haben nicht vor, jemanden anzugreifen, wie einige dort denken", sagte Lukaschenko Mitte Mai, wohl gegen den Westen gerichtet. Die Übung "Sapad-2025" (Deutsch: Westen-2025) werde das Hauptereignis der Gefechtsausbildung der regionalen Truppengruppierungen, sagte er demnach Beloussow.

Enger Verbündeter Putins

Der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko ist ein enger Verbündeter und Unterstützer von Kreml-Chef Wladimir Putin. Sein Land ist politisch und wirtschaftlich von Russland abhängig.

Lukaschenko ließ russische Truppen von seinem Land aus die Ukraine angreifen, als Putin die großangelegte Invasion des Nachbarlands im Februar 2022 startete. Der Aufmarsch der russischen Truppen um die Ukraine, darunter auch auf belarussischem Staatsgebiet, wurde damals als Militärübung erklärt.

Später soll Putin in Belarus taktische Atomwaffen stationiert haben, was jedoch vom Chef des ukrainischen Auslandsgeheimdienstes, Oleh Iwaschtschenko, in einem Interview mit der staatlichen ukrainischen Nachrichtenagentur Ukrinform bezweifelt wird. Bis heute gebe es nichts dergleichen, und es sei unwahrscheinlich, dass es dazu komme, teilt Iwaschtschenko mit.

Schon in der Vergangenheit hatten Russland und Belarus unter dem Namen "Sapad" Militärübungen durchgeführt. Bei dem großen Manöver 2021 waren laut damaligen russischen Angaben bis zu 200.000 Menschen und Hunderte Einheiten Kampftechnik beteiligt. Die Nato hatte die Militärübung kritisiert.

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