Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist für sein Treffen mit Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) in Berlin gelandet. Bei dem Treffen mit Merz wird es nach Angaben der Bundesregierung um die deutsche Unterstützung der Ukraine und einen möglichen Waffenstillstand mit Russland gehen.
Laut einem Bericht des Magazins „Politico“ (gehört wie WELT zu Axel Springer) soll dabei auch ein neues Unterstützungspaket für die Ukraine verkündet werden.
Selenskyj wird mit militärischen Ehren in Berlin empfangen und um 13:30 Uhr gemeinsam mit Merz vor die Presse treten. Am Nachmittag trifft der ukrainische Präsident dann Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier.
Russland zieht laut Selenskyj 50.000 Soldaten an der Front zusammen
Währenddessen gehen die Kampfhandlungen in der Ukraine weiter. Selenskyj warnte am Mittwoch vor einer weiteren Offensive der russischen Streitkräfte an der Front in der ukrainischen Region Sumy. „Jetzt ziehen sie auch Soldaten in Richtung Sumy zusammen. Mehr als 50.000“, sagte Selenskyj laut einer am Mittwoch veröffentlichten Erklärung. Russland wolle „eine Offensive auf Sumy vorbereiten“, fügte er hinzu. Die Regierung in Kiew habe aber Schritte unternommen, um Russland an einer groß angelegten Offensive dort zu hindern.
Russland greift die Grenzregion Sumy wieder verstärkt an, seitdem die ukrainische Armee im März aus der benachbarten russischen Region Kursk vertrieben worden war.
Selenskyj drängte zudem erneut auf ein Treffen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin und schlug vor, US-Präsident Donald Trump ebenfalls einzuladen. „Wenn Putin sich mit einem bilateralen Treffen nicht wohl fühlt, oder wenn jeder will, dass es ein trilaterales Treffen ist, habe ich damit kein Problem“, sagte der ukrainische Präsident. Er sei „für jegliches Format bereit“.
Selenskyj erinnert Trump an Sanktionsdrohungen
Solange Moskau weiter die Ukraine angreife, müsse die US-Regierung weitere Sanktionen gegen Russland erheben, forderte Selenskyj. „Trump hat zugesagt, dass Sanktionen erhoben werden, falls Russland nicht aufhört.“ Kiew habe mit Washington über Sanktionen gegen den russischen Energie- und Bankensektor beraten. Selenskyj hoffe, dass die USA nun solche Sanktionen einführen werde.
Bei einem groß angelegten ukrainischen Drohnenangriff wurden russischen Medienberichten zufolge zwei Drohnenfabriken im Moskauer Umland getroffen. Ein Ziel lag in der Stadt Selenograd am nordwestlichen Rand der Hauptstadt, wie der Moskauer Bürgermeister Sergej Sobjanin auf Telegram bestätigte.
Es gebe nach ersten Informationen keine Verletzten und keine großen Schäden. Russische Telegramkanäle berichteten, dass auch eine Drohnenfabrik in der Stadt Dubno etwa 80 Kilometer nördlich von Moskau getroffen wurde.
Russland will fast 300 ukrainische Drohnen abgefangen haben
Das Verteidigungsministerium in Moskau teilte mit, in der Nacht seien 296 ukrainische Drohnen über russischem Gebiet abgefangen worden. Die Militärangaben sind nicht unabhängig überprüfbar, die Zahl spricht aber für einen großen Angriff. Der Flugverkehr an mehreren Flughäfen in Moskau und anderen Städten musste wegen Drohnengefahr zeitweise eingestellt werden.
In der Ukraine wurden durch nächtliche russische Drohnenangriffe unter anderem acht Menschen im Umland der Großstadt Charkiw verletzt, wie die regionalen Behörden mitteilten. Nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe schoss die russische Armee auch mit fünf ballistischen Raketen vom Typ Iskander-M. Zu deren Auswirkungen gab es keine Angaben.
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