Kanzler Merz findet am Montag ungewohnt harte Worte zu Israels Vorgehen im Gazastreifen. Der israelische Botschafter Prosor geht nun darauf ein, betont die Freundschaft von Merz - und verteidigt den Kurs seines Landes.

Israels Botschafter in Deutschland hat betont, dass seine Regierung Kritik aus Berlin am Vorgehen seines Landes im Gazastreifen ernst nehme. "Wenn Friedrich Merz diese Kritik gegenüber Israel erhebt, dann hören wir sehr gut zu, weil er ein Freund ist", sagte Ron Prosor im ZDF-"Morgenmagazin".

Merz hatte am Montag beim WDR-Europaforum in Berlin Israels Kriegsführung kritisiert: "Das, was die israelische Armee jetzt im Gazastreifen macht, ich verstehe - offen gestanden - nicht mehr, mit welchem Ziel. Die Zivilbevölkerung derart in Mitleidenschaft zu nehmen, wie das in den letzten Tagen immer mehr der Fall gewesen ist, lässt sich nicht mehr mit einem Kampf gegen den Terrorismus der Hamas begründen."

Prosor betonte zugleich die Entschlossenheit seines Landes, die Hamas zu beseitigen: Israel könne nichts aufbauen, solange die islamistische Terrororganisation noch da sei. "Sie will uns auslöschen." Prosor sprach von einem "Teufelskreis", in dem Israel versuche, Geiseln zu retten, humanitäre Hilfe zu leisten und gleichzeitig Terroristen zu bekämpfen - leicht sei das nicht.

An diesem Dienstag habe die Hamas erneut Raketen auf Israel abgefeuert, sagte Prosor. Es könne einen Waffenstillstand geben, wenn die Geiseln zurück nach Hause kämen", fügte er hinzu. Aber die Hamas stehe diesem Ziel entgegen: "Sie haben Schulen zu Waffenlagern gemacht, Moscheen zu Kasernen und Krankenhäuser eigentlich zu Kommandozentralen."

Prosor: Palästinenserstaat ist Belohnung für die Hamas

Eine mögliche Anerkennung eines palästinensischen Staates durch europäische Staaten nannte Prosor eine Belohnung für die Hamas. "Einen palästinensischen Staat anzuerkennen, das heißt der Hamas eine Belohnung zu geben nach ihrem Massaker", sagte Prosor.

Er bezog sich dabei auf den Großangriff der Terroristen vom 7. Oktober 2023, bei dem 1200 Menschen getötet und 251 Geiseln verschleppt worden waren. Seitdem geht Israel massiv militärisch im Gazastreifen vor. Dabei wurden nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums, die nicht unabhängig überprüft werden können, bislang etwa 60.000 Menschen getötet.

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